Wanderung im Vorharz

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Die Wanderabteilung des TSV Ingeln-Oesselse startete in Fahrgemeinschaften zur ihrer April-Wanderung mit 28 Teilnehmern Richtung Astenbeck/Derneburg. Derneburg ist mit nur rund 600 Einwohnern ein kleiner Ortsteil der Gemeinde Holle und liegt im Innerstetal, südöstlich von Hildesheim. Wer den Namen hört, denkt zuerst an das schön restaurierte Schloss Derneburg mit seinem schwungvollen Pagodendach, und an den herrlichen Landschaftspark mit dem bekannten Laves-Kulturpfad. Leider ist das Schloss mit der interessanten, wechselvollen Vergangenheit vom Herrenhof Derneburg im 12. Jahrhundert bis zum Schloss mit Landschaftspark im 19. Jahrhundert im Privatbesitz und steht nicht zur öffentlichen Besichtigung zur Verfügung. Darüber waren die Wanderer bei dem herrlichen Frühlingswetter aber nicht traurig, denn sie wollten lieber die Frühlingsluft und die herrliche Natur genießen.
Zunächst wanderten beide Gruppen ein Stück gemeinsam auf dem im Jahr 1988 angelegten Laves-Pfad bis zum Tempel, einem Bauwerk im antiken griechischen Stil mit dorischen Säulen, der früher dem Grafen zu Münster als Aussichtspunkt diente und damals mit einem Kaminzimmer für die Tee-Zeremonie ausgestattet war. Hier trennten sind die angebotenen Wanderrouten. Die Teilnehmer der kürzeren Tour wanderten zuerst gemütlich auf dem Laves-Pfad, umrundeten danach den Westberg und erreichten in einem großen Bogen über Sottrum wieder das Derneburger Schloss und das Glashaus. Die längere Tour führte die Teilnehmer zunächst durch ein etwas unwegsames Waldstück, in dem der Wanderweg von schweren Forstmaschinen ziemlich zerfahren war, Richtung Kanzelberg. Dann ging es durch Wald und Flur in einem großen Bogen mit teilweise sehr guter Fernsicht über Hackenstedt, Sottrum und Holle zurück zum Landschaftspark und zum Glashaus.
Die Wanderung auf dem Laves-Kulturpfad mit seinen kulturellen und landschaftlichen Sehenswürdigkeiten hat allen Wanderern besonders gut gefallen. Der Rundweg führte die Wanderer auch zur Pyramide, den Fischerhäusern, der Lavesbrücke, der Mühle, dem Kutscherhaus sowie der Derneburger Teichlandschaft mit dem großen Mariensee. Einige Teiche wurden bereits im 15. Jahrhundert von den Nonnen und Mönchen des Zisterzienserordens zur Karpfenzucht angelegt. Heute ist die Teichlandschaft Lebensraum vieler Tierarten und ganz besonders vieler Vögel, wie z.B. Kormoran, Graureiher, Reiherente, Tafelente, Zwergtaucher, Haubentaucher und Mittelsäger. Mittelsäger sind eigentlich “Meerenten“, die nur an den Küsten brüten. Nur hier befindet sich das einzige binnenländische Brutvorkommen.
Die Wanderung endete für beide Wandergruppen im Glashaus, der ehemaligen Orangerie, bei Kaffee und Kuchen. Für alle Teilnehmer war es ein traumhafter Wandertag in der herrlichen Frühlingsnatur mit ihrem frischen Grün, den vielen leuchtenden Teppichen mit Frühlingsblühern in allen Farben und den teilweise schon ergrünten und erblühten Sträuchern und Bäumen. Zum ersten Mal in diesem Jahr konnten die Pausen bei Sonnenschein im Freien mit Verpflegung aus dem Rucksack verbracht werden.

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