AWO-Sommerreise führte an die Mittelmosel

Das Hotel „Heil“ in Lösnich an der Mittelmosel war das Ziel der AWO-Sommerreise 2017. Wieder in aller Frühe und bei herrlichem Sommerwetter begrüßte Renate Deike, Vorsitzende der AWO-Sarstedt und Reiseleitung, die Teilnehmer der Fahrt. Auf das traditionelle AWO-Frühstück mit Sekt, Mettwurst und mehr wurde auch auf dieser Reise nicht verzichtet und so steuerte der Bus nach zwei Stunden einen dafür geeigneten Rastplatz an. Nach einer Mittagspause in Koblenz erreichte die Reisegruppe am späten Nachmittag das Ziel. Nach der Zimmerverteilung wurde gemeinsam zu Abend gegessen. Lösnich, ein romantische Weinort im Herzen der Mittelmosel, zwischen Bernkastel-Kues und Traben-Trarbach gelegen, schmiegt sich in die Schleifen von Fluss- und Rebenlandschaft. Der Ort wird seit Jahrhunderten vom Weinbau geprägt. Am zweiten Reisetag wurde  die AWO-Reisegruppe von einem fachkundigen Reiseführer zuerst nach Trier begleitet. Die Stadt, die 20009 ihren 2025. Geburtstag feierte, war bereits eine blühende Handelsstadt, als sie in der Spätantike zur Kaiserresidenz erhoben wurde. Zum Ende des 3. Jhd. n. Chr. begann die Errichtung der Kaiserthermen, die als kaiserliches Geschenk an die Trierer Bevölkerung geplant.  Das Gründungsdatum 17 v. Chr. ergibt sich aus dem Alter der im Schlick gefundenen Holzpfähle der ersten Moselbrücke. Durch den Vergleich der Jahresringe lässt sich die Fällung der dafür verwendeten Bäume auf 17 vor Christus datieren. In seiner bewegten Geschichte war Trier unter anderem Regierungssitz des weströmischen Reichs, erhielt im Mittelalter den Beinamen „heilige Stadt“. Die Römerbauten Triers gehören zum Unesco-Weltkulturerbe. Das Amphitheater – erbaut zum Ende des 2. Jahrhunderts – begeisterte mit seinen Rängen und den Käfigen und Bereichen, in denen Mensch und Tier am Rand der Bande auf ihren Kampf warteten, die Sarstedter Besucher ebenso wie die Porta Nigra, das Wahrzeichen Triers, das am besten erhaltene römische Stadttor nördlich der Alpen, erbaut aus ca. 7200 Steinquadern um 180 n. Chr. Am Nachmittag ging die Fahrt weiter nach Saarburg, einem mittelalterlichen Kleinod an der unteren Saar. Die idyllische Kleinstadt ist von Wäldern und Weinbergen umgeben und wird vom Leukbach durchflossen. Eine besondere Attraktion ist der in etwa 20 m hohe Wasserfall inmitten der Stadt, der zwischen Fachwerkhäusern und Barockbauten zu Tal stürzt und die Mühlräder der ehemaligen Hackenberger Mühle antreibt. 

Das erste Ziel der Tagesfahrt am Dienstag war Kirschweiler an der deutschen Edelsteinstraße, wo der wo der Besuch einer Edelsteinschleiferei auf dem Programm stand. Bei einer fachmännischen Führung konnte erlebt werden, wie aus einem unscheinbaren Rohling ein funkelnder Edelstein entsteht. Im Hausmuseum und in der Mineralienausstellung wurde der historische Hintergrund der Idar-Obersteiner Schmuckindustrie erklärt. Bewundern konnten die Besucher Rohsteine, Mineralien sowie Schliffformen aus aller Welt. Die Schmuckräume fanden ebenso das ungeteilte Interesse. In Berncastel-Kues stand der Nachmittag zur freien Verfügung. In kleinen Gruppen erkundeten die Sarstedter die Stadt bei Streifzügen durch eine reiche, über 2000-jährge Geschichte. Fachwerkhäuser des Mittelalters prägen das malerische Altstadtbild rund um den Marktplatz. Das wahrscheinlich prächtigste, mittelalterliche Fachwerk-Ensemble der Region ist hier zu bewundern. Das so zerbrechlich wirkende Spitzhäuschen, das seit 1416 auf einem viel zu kleinen Sockel zu balancieren scheint, das Renaissance-Rathaus von 1608, der zauberhafte Michaelsbrunnen und die Pfarrkirche St. Michael sind nur einige der zahlreichen Sehenswürdigkeiten der Stadt.  Nach so viel Historie hatten sich alle ein Kontrastprogramm verdient: eine zweistündige Moselschifffahrt nach Traben-Trarbach bei herrlichem Sommerwetter.  Nach dem  gemeinsamen Abendessen freuten sich alle auf eine Weinprobe. Der Moselwinzer schenkte verschiedene Tropfen aus seinem Selbstanbau ein und so ging der Abend in harmonischer Atmosphäre zu Ende. Der Mittwoch bescherte dem Busfahrer einen freien Tag. Alle anderen konnten sich an einer Planwagenfahrt in die Weinberge erfreuen. Neben der beschaulichen Fahrt durch vier Weinbergstationen gab es reichlich Informationen über den Weinanbau, kleine Weinproben und ein Mittagessen. Der 5. Reisetag führte per Bus und mit Reiseführer zuerst nach Echternach, einer Stadt im Großherzogtum Luxemburg, dessen Gründung auf das 13. Jahrhundert zurückgeht. Hier wurde u. a. die Barockabtei St. Willibrord Basilika, das gotische Rathaus und die schönen Bürgerhäuser besichtigt. Weiter führte die Reise durch die Luxemburger Schweiz in die Hauptstadt des Landes. Während der Stadtrundfahrt konnten unter anderem das Plateau Kirchberg, das EU-Parlament und das Grab des Hauptmanns von Köpenick besichtigt werden. Die Freitagstour führte durch die Vulkaneifel und – bei erstmals Regen in dieser Reise-Woche – am gleichen Tag nach Cochem. Auf dem Burgberg mitten in der Stadt thront majestätisch die Reichsburg Cochem.  

Die vielen gut erhaltenen Reste der historischen Stadtmauer mit ihren alten Befestigungswerken waren eine Besichtigung wert. Eine Zierde für die Stadt sind auch das im Barockstil erbaute Rathaus, der Marktplatz mit Martinsbrunnen und die alten, mit Moselschiefer gedeckten Fachwerk-Giebelhäuser in den engen, bergigen Gassen. Vom Marktplatz aus führen alte, winkelige Steintreppen hinauf zum Klosterberg. Das auf einem Bergvorsprung liegende Kapuzinerkloster war bis 1802 Kloster und ist jetzt das Kulturzentrum der Stadt. Die AWO-Gruppe spazierte durch die alten Gassen und genoss die besondere Atmosphäre in schönen Weinstuben und Cafés. Danach ging die Fahrt weiter nach Beilstein. Umrahmt von zwei Bachläufen, die sich aus den Hunsrückhöhen ihren Weg in die Mosel suchen, liegt das wildromantische Städtchen. Die Altstadt gibt  auch heute noch durch zahlreiche historische Bauten einen Einblick in eine mittelalterliche Stadt. Am Samstag stand nur noch die Heimfahrt mit Mittagspause in Köln auf dem Reiseprogramm. Gegen 18.00 Uhr war Sarstedt erreicht. Alle Teilnehmer bezeichneten die  Sommerreise 2017 wieder als gelungen, interessant, fröhlich und harmonisch und freuen sich schon auf die Reise im kommenden Jahr. Besonderen Dank sprachen die Teilnehmer neben Renate Deike auch  Bärbel Winter und Gerlinde Finkelmann aus. Bärbel Winter versorgte alle im Bus stets mit Getränken und Gerlinde Finkelmann sorgte für den reibungslosen Ablauf der finanziellen Dinge vor, während und nach der Sommerreise. 

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