Nachruf auf Heinz Szymanski

„Es gibt nur zwei gute deutsche Fußball-Trainer – ich und Max Merkel – und zwar in der Reihenfolge!“ Nichts charakterisiert Heinz Szymanski, Sarstedter Urgestein und Original, besser als diese „Fußball-Weisheit“. Heinz Szymanski, den alle nur „Putzer“ oder „Schimmie“ nannten, ist im Alter von 82 Jahren verstorben.
Bundesliga-Mannschaften wie 1860 München, VfB Stuttgart, 1. FC Nürnberg oder Schalke 04, die „der zweitbeste Trainer Merkel“ als Übungsleiter betreute, trainierte Heinz Szymanski zwar nicht, sondern blieb der Region treu. Und als Fußball-Trainer engagierte er sich zwar auch erst nach Ende seiner eigenen Laufbahn als aktiver Spieler, aber in Hotteln oder Nordstemmen beispielsweise erinnert man sich noch heute an die Erfolge der Mannschaften unter seiner Betreuung.
Als aktiver Fußballer glänzte er bereits als Jugendlicher und junger Mann, nachdem er 1948 FSV-Mitglied geworden war. „Sein“ Verein war die FSV Sarstedt. Lediglich während seiner vierjährigen Bundeswehrzeit in Schleswig Holstein lief er für den Verein Schleswig 06 auf und spielte dort auch in der Landesauswahl.
Und dort lernte er auch seine Frau Uta kennen, mit der er zwei Töchter und zwei Enkelkinder hatte und mit der er bis zu seinem Tod verheiratet war.
Nach der Rückkehr nach Sarstedt zog er wieder das Trikot der FSV an. Er spielte in mehreren Teams im Laufe der Jahre: in der 1. oder 2. Mannschaft, bei den Alten Herren und in dem „legendären“ Team „Alte Vierte“. Blau-Weiß waren die Farben der FSV-Fußballer und sind auch die von Schalke 04. Heinz Szymanski war nicht nur treuer Fan der „Ruhrpott-Kicker“, sondern sogar Mitglied.
Auch der Sarstedter Tennissport wäre ohne Heinz Szymanski sicherlich nicht da, wo er sich heute befindet. Im Jahr 1976 gehörte er zu den Gründungsmitgliedern der FSV-Tennisabteilung. Und auch hier beschränkte er sein Engagement keineswegs auf das eigene Tennisspielen, sondern betreute die Herrenmannschaft, die im Jahr 1983 in die Kreisliga aufstieg. Damals bestanden erhebliche Leistungsunterschiede in den Spielklassen – und die Aufsteiger galten immer als Abstiegs-Kandidaten Nr. 1. Heinz Szymanski aber konnte „seinen Jungs“ entscheidende Tipps geben, sodass das Team im Jahr 1984 den vielumjubelten Klassenerhalt schaffte.
nur wenige Jahre nach Gründung der FSV-Tennisabteilung fanden sich Tennisspieler der FSV und des TKJ Sarstedt in der „Tennis-Montagsrunde“ zusammen – ebenfalls auf Initiative von Heinz Szymanski. Den „lockeren Zusammenschluss“ von Tennisspielern, die am Montagvormittag – so wie Friseur Heinz Szymanski, der montags nicht arbeiten musste, – ihrem Sport frönen konnten, gibt es noch heute, auch wenn der Initiator aus gesundheitlichen Gründen seit ein paar Jahren selbst nicht mehr aktiv dabei sein konnte.
Heinz Szymanski war zwar kein Gründungsmitglied der „Bechergilde“, stieß aber nur wenige Wochen nach Gründung des Stammtisches hinzu. Silvester 1954 hatten sich sechs junge Sarstedter in der Gaststätte „Sarstedter Hof“ getroffen, um gemeinsam ins neue Jahr zu feiern. Heute ist in dem Gebäude die „Löwen-Apotheke“ untergebracht. Heinz Szymanski und drei weitere junge Männer schlossen sich sehr bald an – und ihr Stammtisch wurde im Laufe der Jahre zum ältesten in Sarstedt überhaupt. Heute leben nur noch Walter Sandrock und Horst Parchmann von der „Bechergilde“. (Jürgen Matz)