Barrierefrei ins lichtergeschmückte Gotteshaus in Giften

Die Martin Luther Kirche in Giften ist an sich schon ein gemütliches, anheimelndes Kirchlein. Doch am 3. Advent war sie noch einladender als sonst. Denn zum „Lichtergottesdienst mit Chorgesang“ war die Kirche mit Kerzen beleuchtet, dazu sang der Paulus-Chor unter der Leitung von Anja Hinske-Schwedthelm von „Freude über Freude“ und „Advent ist ein Leuchten“. Die Mädchen des noch neuen Ensembles VocaBella steuerten „God rest ye merry gentlemen“ bei. Und Pastor Peter Borcholt erzählte die Geschichte vom mildtätigen, mitmenschlichen „Schuster Martin“, nach einer Legende von Leo Tolstoi, in der es um das geht, wie man mit seinen Mitmenschen umgeht, denn Jesus hat gesagt: „Alles, was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.“ (Math. 25) Da  ist der Gedanken an eine gerade entstehende Kleinfamilie und ihre Suche nach Herberge nicht weit.
Das „Licht von Bethlehem“ aus der Geburtsgrotte Jesu kam dann auch noch im Gottesdienst an und wurde an diejenigen, die vorsorglich sturmfeste Laternen mitgebracht hatten, ausgeteilt, um es mit nach Hause nehmen zu können.
Dazu gab es einen weiteren Grund zur Freude in der Gemeinde. Die Baubeauftragte Karin Müller berichtete von den Mühen, die es gekostet habe, um für die Kirche eine barrierefreie Zuwegung zu erhalten. 2016 habe man den ersten Antrag auf Zuschuss beim Bauausschuss des Kirchenkreises gestellt, dann habe man fleißig freiwilliges Kirchgeld gesammelt für das Bauvorhaben, das zwischenzeitlich noch wegen großer Renovierungen an Außen- und Innenkirche habe verschoben werden müsse. Doch nun ist die Zeit des Wartens vorbei. Am Sonntag wurden die ersten Rollatoren und Rollstühle über die neue Rampe am Eingang geschoben. Dass noch nicht alles so ist, wie es perfekt wäre, war nur ein kleiner Wermutstropfen. Ein wenig schmal ist die Rampe und das Pflaster recht holprig. Ob die in ihrer Bewegung und oder Kraft eingeschränkten Nutzer der Rampe damit zurechtkommen, wird sich erst zeigen müssen.
Brunhilde Böttcher aus der Gemeinde ist an MS erkrankt. Als Betroffene sprach sie im Gottesdienst als Dank für die neue Zuwegung ein Dankgebet vor der Gemeinde, in dem sie mit sehr anrührenden Worten und im Namen aller Älteren und Behinderten von den Hindernissen im Alltag, dem Hoffen und ihrer Dankbarkeit für die Hilfe sprach (stb).

Foto: In die Martin Luther Kirche Giften kann man nun auch barrierefrei über eine neue gepflasterte Rampe gelangen. Pastor Peter Borcholt (re.) freut sich mit seinen Gemeindegliedern.

 

 

 

 

 

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