Unterbringung großer Personengruppen

THW - Brunk+Hoffmann_1Sarstedt/Bruchhausen-Vilsen. Im Falle von Großschadenslagen bewährt sich immer wieder die Freiwilligenkultur der Hilfsorganisationen in Deutschland. Im vergangenen Jahr hielt das Elbe-Hochwasser die Bundesrepublik in Atem – zehntausende Helferinnen und Helfer waren in den betroffenen Gebieten wochenlang im Einsatz. Doch wo sollen die Einsatzkräfte zur Ruhe kommen und sich von ihrem Knochenjob erholen? Die übliche Einsatztaktik sieht vor, die anrückenden Mannschaften in sogenannten Bereitstellungsräumen zu sammeln und dann an die jeweiligen Einsatzorte ausrücken zu lassen.Das THW hat jetzt ein Konzept entwickelt, um die Unterbringung und Versorgung von 500 (BR 500 – Bereitstellungsraum 500) Personen im Einsatz zu organisieren.

Vom 16.06.2014 bis zum 01.07.2014 wird dieses Konzept seine Praxistauglichkeit unter Beweis stellen müssen: im Rahmen einer Brückenbauübung werden die Teilnehmer in einer Zeltstadt auf dem Marktplatz von Bruchhausen-Vilsen untergebracht.
Mittendrin sind THW-Zugführer Christian Hoffmann und Gruppenführer Flonan Brunk aus Sarstedt. „Ich koordiniere mit meinem Zugtrupp den Bau und den Betrieb aller Wasserleitungen und der Stromversorgung“, erklärt Hoffmann „Das bedeutet nicht nur eine heiße Aufbauphase, auch im laufenden Betrieb sind wir rund um die Uhr Ansprechpartner, wenn etwas ausfällt.“ Gerade mal sechs Tage Zeit haben die 45 Hoffmann unterstellten THW-Helferinnen und Helfer um die Zeltstadt aufzubauen. „Unsere Planungen laufen aber schon seit langem und ich gehe davon aus, dass deshalb alles glatt läuft – und wenn nicht, müssen wir eben improvisieren!“
Florian Brunk weiß ebenfalls sehr genau, was auf ihn zukommt: er war schon im Vorfeld maßgeblich an der Planung der Elektroversorgung beteiligt. „Wir werden drei Fachgruppen Elektroversorgung zusammenziehen, um das gesamte Lager versorgen zu können. Wichtig ist dabei natürlich die Stabilität – wenn unsere Netzersatzanlagen ausfallen, geht das Licht aus!“
Eine kleine Premiere haben die Sarstedter Helfer mit im Gepäck: extra für die besondere Rolle im BR 500 hat der Ortsverband Sarstedt einen neuen Anhänger mit Ladebordwand erhalten, der perfekt zum Zugfahrzeug der Fachgruppe Elektroversorgung passt.

Und so machte sich der Verband am heutigen Donnerstag auf den Weg nach Bruchhausen-Vilsen – vor den Ehrenamtlichen liegen 13 spannende Tage. „Auf dem Gelände wird es auf jeden Fall eine Möglichkeit geben, die Fußball-WM zu verfolgen“, freut sich Helfer Benedikt Stellmacher. „Natürlich nur, wenn wir unseren Job gut machen – kein Beamer läuft ohne Strom!“