Andreas Gleim bei den Randolomitics 2018

Am Samstag, dem 07.07., startete nicht nur die Tour de France, sondern auch die Randolomitics mit drei extremen Rad-Runden durch die Dolomiten. Diese Veranstaltung ist kein Radrennen, sondern ein sogenanntes Randonneé – eine Langstrecken-Radtour, die über große Distanzen mit sportlichem Tempo und geringen Pausen gefahren wird. Die Organisation ähnelt einer RadTourenFahrt (RTF) in Deutschland: Der Fahrer erhält beim Start eine Startnummer, sowie eine Karte mit Orten und Zeiten, die er anfahren muss.
Drei verschiedene Strecken standen zur Auswahl: „Easyfleim“ – 150 km und 4000 Höhenmeter in maximal 12 Stunden, „Fiemme – 243 km und 6800 Höhenmeter in 20 Stunden und „Dolomiti“ – 435 km und 13800 Höhenmeter in 42 Stunden. Andreas Gleim vom TKJ Sarstedt ist den „Easyfleim“ gefahren, wobei „easy“ (leicht) nach seinen Worten hier definitiv ein Etikettenschwindel war. Die Strecke, bei der vier Pässe überwunden werden mussten, war sehr anspruchsvoll.

Start war um 7 Uhr in Tesero (Fleimstal). Die ersten 8 km bis Predazzo rollte es noch flach und gemütlich – zum letzten Mal an diesem Tag. Danach begann die erste Steigung zum Passo Valles auf 2000 Metern Höhe. Obwohl es morgens mit 8 Grad noch recht kühl war, sei den Fahrern aufgrund der Steigungen bis 11 Prozent recht schnell warm geworden, berichtet Andreas Gleim. Auf der Passhöhe gab es ein kleines Büffet, so dass die Teilnehmer gestärkt die Abfahrt in das Agordo-Tal antreten konnten. Dort wartete der nächste Aufstieg zum Passo Fedaia. Ein landschaftlich wunderschönes Teilstück, aber sehr steil, denn auf den letzten fünf Kilometern mussten mehr als 500 Höhenmeter mit einer Steigung bis zu 15 Prozent bewältigt werden. Dann gab es auch noch Gegenwind, was Gleims italienische Mitfahrer nur mit einem Achselzucken kommentierten, während er mächtig schimpfte. Über den Passo Costalunga (Karerpass) ging es dann ins Eggental nach Birchabruck, wo die letzte Steigung des Tages wartete: die Alpe de Pampeago (Reiterjoch), 11 km und 1100 Höhenmeter. Aber Gleims Form war gut an diesem Tag, so dass er für seine Verhältnisse recht flott oben war. Dann hieß es durchschnaufen, Windweste anziehen und die ultraschnelle Abfahrt ins Ziel nach Tesero in Angriff nehmen. Nach 8 Stunden und 35 Minuten war er dann, zwar erschöpft aber glücklich, am Ziel.
Resümee des Sarstedter Ausnahmesportlers: „Die Dolomiten sind sehr schwierig zu befahren, aber du wirst mit einer der schönsten Landschaften auf diesem Planeten belohnt.“