„Fridays for Future“

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Greta Thunberg, 16-jährige schwedische „Klima-Aktivistin“, polarisiert. Für die einen ist sie eine „selbstlose Prophetin“ oder „tapfere Kinder –Kämpferin“. Für die anderen eine „Wunderwaffe der grünen Bewegung, um der Welt eine neue Öko-Ideologie aufzuzwängen“. 

Nach der Hitze- und Dürrewelle im Jahr 2018 ging Greta Thunberg nach den Ferien am 20. August nicht wieder zur Schule, sondern positionierte sich mit ihrem Schild „Skolstrejk för Klimatet“ vor dem Schwedischen Reichstag und führte diese Aktion bis zur Wahl am 9. September täglich durch, danach immer freitags. Und ihrem Vorbild folgten sehr bald vor allem junge Menschen in vielen Ländern der Erde. Aus ihrem „Schulstreik für das Klima“ ist die weltweite Jugendbewegung „Fridays for Future“ entstanden. Seit ihre Mutter dann aber ein Buch über ihre Tochter geschrieben hat, das zu einem Bestseller wurde, seit die Aktiengesellschaft „We don´t have time“ mit dem erklärten Ziel, zum „Facebook für den Klimawandel“ zu werden, um Gewinne zu erzielen, vor allem durch Werbung, die sie vereinnahmt hatte (inzwischen hat sie sich offenbar von der Aktiengesellschaft distanziert), seit sie sich für ein Jahr von der Schule beurlauben lassen hat und seit sie nun mit der emissionsfreien Hochseejacht „Malizia II“ eines deutschen Immobilien-Millionärs, die normalerweise im „Steuerparadies“ Monte Carlo liegt, medienwirksam zum Klima-Gipfel der Vereinten Nationen am 23. September gesegelt ist, befürchten nicht wenige, dass ihr das eigentliche Anliegen, „Einsatz für den Klimaschutz“, aus den Händen gerutscht ist. Vor allem das Medienspektakel um den „Segeltörn“ hat für viele Menschen „ein Geschmäckle“: Skipper waren Pierre Casiraghi, Sohn von Caroline von Monaco, und der deutsche Segel-Profi Boris Herrmann, begleitet wurde sie von ihrem Vater und einem Filmemacher. Und auch bei der Demonstration vor dem Weißen Haus stellten sich nicht wenige Menschen die Frage, ob es noch um die Sache oder nicht inzwischen vielmehr um pressewirksame Fotos geht….

Trotz alledem: Eine Sensibilität für das Thema hat sie in der Gesellschaft und Politik allemal bewirkt. So will denn beispielsweise die „Die Zeit“-Verlagsgruppe der „Fridays for Future“- Bewegung den Marion Dönhoff-Preis 2019 zukommen lassen für ihr Engagement gegen den Klima-Wandel. Und auch im Deutschen Bundestag stand dieses Problem im Vordergrund bei der Haushaltsdiskussion. Schließlich gab es auch den „kirchlichen Segen“ für die Bewegung: Annette Kurschus, Präses der evangelischen Landeskirche von Westfalen, hat ihre Kirchenkreise und Gemeindevorstände aufgefordert, den weltweiten Klimastreik von „Fridays for Future“ zu unterstützen. Auch kirchlichen Mitarbeitern solle es ermöglicht werden, ihre Arbeitszeit zu unterbrechen und ein Zeichen „für die Bewahrung der Schöpfung“ zu setzen. An diesem Freitag (20.09.2019) hat die „Fridays for Future“-Bewegung alle Generationen zu einem weltweiten Klimastreik aufgerufen. In Hildesheim beispielsweise findet eine Demonstration ab 14 Uhr vom Bahnhof-Vorplatz aus statt – also außerhalb der Unterrichtszeit für Schüler, die am Nachmittag keinen Unterricht haben…..
Dechant Wolfgang Voges und Superintendent Mirko Peisert unterstützen diese Aktion mit einer „Ökumenischen Andacht für die Schöpfung“ ab 12 Uhr in der St. Andreas Kirche. „Ich bin sehr dankbar für das Engagement so vieler Schülerinnen und Schüler weltweit, aber auch hier in Hildesheim, denn die Jugendlichen machen uns auf unseren kirchlichen Auftrag zur Bewahrung der Schöpfung aufmerksam“, erklärt Mirko Peisert und ergänzt: „Als Kirche können wir die Anliegen von Fridays for Future deshalb nur unterstützen. Wir rufen zur Teilnahme an der Demonstration am Freitag auf und laden zugleich zur Andacht in die St. Andreas Kirche. Mit der Andacht möchten wir auch ein geistliches Zeichen setzen und uns unserer kirchlichen Verantwortung vergewissern.“ Voges und Peisert forderten die evangelischen und katholischen Kirchengemeinden im Kirchenkreis Hildesheim-Sarstedt und im Dekanat Hildesheim bereits im April auf, die Anliegen der Fridays-for-Future-Bewegung in ihre Fürbitten aufzunehmen. Der Einsatz gegen Klimawandel, für den Schutz von Umwelt und Artenvielfalt müsse stärker werden.

Und auch im deutschen Bundestag drängt das Thema „Klimaschutz“ zunehmend alle anderen Probleme in den Hintergrund. Die Bundesregierung hat ein „Klima-Kabinett“ gebildet und in den nächsten drei Jahren sollen mehr als 40 Milliarden Euro für den Klimaschutz ausgegeben werden……

Für das „Kleeblatt“ ein Grund, einige von der Problematik mehr oder weniger betroffene Sarstedter nach ihrer Meinung zu fragen. Die Stellungnahmen der Angesprochenen werden in der nächsten Ausgabe des „Sarstedter Kleeblattes“ am Mittwoch, 25. September, veröffentlicht.

Von Jürgen Matz