Müll gehört in die Tonne, nicht in die Botanik!

Knapp fünfzig blaue Säcke landeten zusammen mit zwei Autoreifen und einigen sperrigen Metallteilen auf dem Anhänger, um dann korrekt von Kalle Esser und Heiko Jacob auf dem Wertstoffhof entsorgt zu werden.

Zum nun schon vierten Mal hatten die beiden SPD-Ratsherren und aktiven Sonnenkämpler Kalle Esser und Heiko Jacobs unter dem Motto „Unser Sonnenkamp putzt sich raus!“ zur Putzaktion auf dem Sonnenkamp eingeladen, um Straßen, Wege, Grünflächen und Gehölze von herumliegendem Müll zu befreien.

Mit Hygienekonzept trafen sich am Samstagmorgen des 27. März zwölf Kleingruppen mit insgesamt 38 Personen, davon fast die Hälfte Kinder, auf dem Brachland unterhalb des Altenheims bei heftigem Wind und teils auch Regen. Für die Teilnehmenden hatte Heiko Jacob in seiner Funktion als trinkgut-Chef außerdem für Stärkung in Form von Getränken zum Mitnehmen und Schokohasen für die Kinder gesorgt. Außerdem hielten Esser und Jacob für alle Abfallzangen, Einweghandschuhe und Müllsäcke bereit.

Bürgermeisterin Heike Brennecke, die die Schirmherrschaft über die Aktion übernommen hatte, begrüßte die Teilnehmenden und wandte sich explizit an die Kinder: „Es ist toll das ihr hier mitmacht. Erzählt das auch euren Freunden. Damit die Leute dann nicht wieder Müll in die Gegend werfen.“

Wobei es fraglich ist, ob vor allem Kinder die Umweltfrevler sind. Dafür waren zu viele Fundstück, die anschließend zwischen Moorbergkreisel und Kluge Gartenbau, Lärmschutzwand und Ausgang nach Gödringen gesammelt wurden, zu „erwachsen“: Autoreifen zum Beispiel, die in der Nähe des Kreisels gefunden wurden oder unterschiedlich große und auch unterschiedlich verwitterte Bruchstücke von Styropor, die auf achtlos entsorgtes Bau- oder Verpackungsmaterial schließen lassen. Und warum man nach dem Sex im Unterholz nicht Weinflasche, Chipstüte und Kondom im nächsten Mülleimer entsorgen kann, bleibt unverständlich, Es scheint ja ein gewisses Bewusstsein für „Aufpassen“ vorhanden zu sein. Dann aber bitte auch für und auf die Umwelt!

Erschreckend auch, bei wie vielen Gartenbesitzern die vermeintliche Naturliebe am eigenen Gartenzaun endet: Dutzende Säcke, in denen sich ehemals Pflanzerde aus dem Gartencenter befand, fanden sich in den Grünstreifen hinter den Gärten, am Rande zu landwirtschaftlichen Flächen. Einige hatten sich schon über lange Monate und Jahre in extrem bröselige Folien verwandelt. Doch dieser Kunststoff kompostiert nicht. Stattdessen gelangt er als Mikroplastik über die Nahrungskette ganz unauffällig auch in unsere Mägen, wie der studierte Biologe Karl-Heinz Esser erläuterte. Keine schöne Vorstellung. /Christina Stefanie-Böringer

Mit reichlich Abstand, aber guter Laune starteten 38 Männer, Frauen und Kinder die diesjährige Müllsammelaktion auf dem Sonnenkamp.

 

BU Gesammeltes:

Knapp fünfzig blaue Säcke landeten zusammen mit zwei Autoreifen und einigen sperrigen Metallteilen auf dem Anhänger, um dann korrekt von Kalle Esser und Heiko Jacob auf dem Wertstoffhof entsorgt zu werden.