Heldenhaftes Radrennen im Retro-Stil

Gingen im Rheingau „heldenhaft“ und unfallfrei ins Ziel: Heike Zwirner-Sott und Jörg Hanne vom TKJ Sarstedt.

Bereits zum fünften Mal fand im Rheingau bei Wiesbaden am Wochenende die „Eroica Germania“, eine Veranstaltung für klassische Fahrräder und Rennräder, statt. Zu dem dreitägigen Nostalgie-Event mit Teile-Markt und diversen Veranstaltungen auf dem Weingut Baron Knyphausen in Eltville-Erbach kamen wieder mehrere hundert Teilnehmende und Interessierte aus vielen Ländern zusammen. Hauptteil der Veranstaltung sind jeweils am Samstag die „Eroica-Rennen“ über drei verschiedene Distanzen (40 – 80 – 125 km).

Zugelassen zu diesen Rennen sind nur alte Räder, die älter als 1987 sind, Rahmen aus Stahl haben, Körbchen-Pedale und Schalthebel am Unterrohr mit außenliegenden Zügen. Auch die Kleidung soll zeitgemäß sein – also Trikots aus Wolle statt aus modernem Funktionsstoff. Entstanden ist die Eroica-Idee 1997 in der Toskana in Italien. In dem kleinen Bergdorf Gaiole im Chianti-Gebiet treffen sich seitdem jedes Jahr Anfang Oktober Nostalgiebegeisterte mit Vintage-Rädern und Retro-Trikots. Inzwischen gibt es in Europa und Übersee einige Ableger dieser Veranstaltung.

Mit Heike Zwirner-Sott und Jörg Hanne waren dieses Jahr erstmals zwei Mitglieder des TKJ Sarstedt am Start. Heike Zwirner-Sott wagte sich bei ihrer Eroica-Premiere auf die mittlere Distanz. Bei dieser Strecke waren neben 80 km auch rund 1.300 Höhenmeter zu absolvieren. Die Sarstedterin konnte die Strecke bei ihrer Premiere nicht nur pannen- und unfallfrei absolvieren, sondern sich auch an einer Verpflegungsstation über ein Foto mit Klaus-Peter Thaler, einem der großen deutschen Radsportler der 70er Jahre, freuen. Thaler ist nach wie vor ein begeisterter Radsportler und mit seinen alten Original-Rennrädern von früher regelmäßiger Teilnehmer bei den Eroica-Rennen in ganz Europa

Jörg Hanne stand am frühen Morgen bereits zum vierten Mal an der Startlinie. Bei anfangs leichtem Nieselregen ging es für den Sarstedter in einem internationalen Viererteam, die befreundeten Mitfahrer kamen aus Deutschland, den Niederlanden und Ecuador, auf den 125 km langen Rundkurs mit rund 2.200 Höhenmetern. Die Strecke war in diesem Jahr leicht modifiziert und mit sehr schwierigen Passagen gespickt. „Lockerer Schotter und bis zu 15% Steigung – da mussten alle kurze Schiebepassagen absolvieren. Das war mit den schweren Übersetzungen der alten Stahlrennräder mit den dünnen Reifen nicht zu machen“, musste der TKJler eingestehen, „umso waghalsiger waren dafür die Abfahrten auf gleichem Terrain“. Dass Schotter kein guter Untergrund für schnelle Abfahrten ist, durfte das Team dieses Mal wiederholt erfahren: Insgesamt vier Reifenpannen mussten im Laufe des Rennens behoben werden. „Aber zum Glück kamen wir ohne Sturz oder Unfall wieder wohlbehalten am Startort, auf dem Gelände des Weinguts, an“.

Fahrzeiten und Platzierungen werden traditionsgemäß bei Eroica-Veranstaltungen nicht erfasst. Jeder Teilnehmende, der ins Ziel kommt, wird gefeiert und ist „heldenhaft“, was der Name Eroica im Ursprung bedeutet. /jm

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