Freibad bleibt bis auf Weiteres zu

Bürgermeisterin Heike Brennecke und ihr Stellvertreter Christoph Neuber testen schon mal die Wassertemperatur im Freibadbecken. Für Freunde von Nord- und Ostsee wäre es wohl schon okay. Weil aber alle sich wohlfühlen sollen, muss mit dem Anbaden noch gewartet werden. Geheizt kann aktuell nicht werden. (Foto: Christina Steffani-Böringer)

Es ist verflixt. Da hat der Mai so schön begonnen, die Sonne lacht und die ersten T-Shirt-Wetter-Tage haben Lust auf mehr gemacht. Wer aber damit auch verbindet, bald wieder in kühlen Fluten Sport zu treiben oder sich einfach nur abzukühlen, muss sich gedulden. Zumindest in Sarstedt im Innerstebad.

Am Montag, 6. Mai, um 10 Uhr, beginnt offiziell die Sommersaison im Innerstebad, allerdings bleibt das Freibad vorerst noch geschlossen. Bürgermeisterin Heike Brennecke verkündete am 2. Mai selbst die schlechte Nachricht: Das traditionelle „Anbaden“ ist zurzeit nicht möglich. Das liegt an zweierlei. Zum einen hat die Stadt Sarstedt weiterhin ein Personalproblem. Aktuell, so der stellvertretende Badleiter Kevin Grundke, gebe es noch vier Fachangestellte für Bäderbetrieb, bei einer notwendigen Besetzung pro Schicht von zwei Mitarbeitenden wäre die Aufrechterhaltung des Badbetriebes immer wieder mal nicht möglich. 3,5 weitere Stellen sind unbesetzt. Die notwendige Aufsicht wäre nicht immer möglich. Hier könnte Abhilfe geschaffen werden. „Wir suchen Menschen mit dem Rettungsschwimmerschein, mindestens Silber“, so der stellvertretende Betriebsleiter Kevin Grundke. Man führe demnächst deshalb auch Gespräche mit der DLRG, ergänzte Christoph Neuber, Leiter des zuständigen Fachbereichs 1 „Zentrales, Kinder, Kultur und Brandschutz“ im Rathaus.

Zum anderen kann das Freibad aus technischen Gründen derzeit nicht betrieben werden. Von den zwei Heizkesseln der Heizanlage im Bad ist der größere schon länger ausgefallen, der kleine „pfeift aus dem letzten Loch“ und sei auch von der Kapazität nicht ausreichend, um gleichzeitig Innen- und Außenbecken zu heizen „vor allem, solange es noch nachts kalt ist“, bedauert Neuber. Dadurch sei es nicht möglich, gleichzeitig drinnen und draußen das Wasser „auf angenehme Temperatur!“ zu heizen. Wann eine Reparatur möglich sei, wisse man noch nicht. Brennecke spricht davon, nun Angebote einzuholen und die Arbeiten gegebenenfalls ausschreiben zu müssen: „Das kann Wochen dauern.“ Man halte sich daher mit Terminankündigungen, wann es draußen wieder möglich sei, zu schwimmen, zurück. Auch die Kombination draußen Liegewiese und drinnen schwimmen geht nicht. Da ist wieder der Personalmangel das Problem, die Aufsicht sei nicht gewährleistet. Schade. Wo doch das Freibad in der jüngeren Vergangenheit wirklich wieder ein Schmuckstück geworden ist. Jüngst gab es nun auch neue Sprungbretter am Sprungturm, „mit Dämpfer, die sind jetzt nicht mehr so laut“, freut sich der stellvertretende Betriebsleiter Kevin Grundke.

Für eine zeitweilige Reduzierung der gerade erst angehobenen Preise sieht die städtische Verwaltung jedoch keine Grundlage. Man könne ja alle anderen Angebote im Bad wie Sanitäranlagen, Sauna und Schwimmen im Hallenbad weiterhin wie gewohnt nutzen.

„Sauberkeit und Sicherheit.“ Der stellvertretende Betriebsleiter Kevin Grundke und Miguel Ponier von der Stadt Sarstedt werben für eine Ausbildung als Fachangestellte/r für Bäderbetrieb. Das ist eine dreijährige, anerkannte Ausbildung im öffentlichen Dienst. Die Mitarbeitenden kümmern sich nicht nur um die Aufsicht als „Bademeister“, sondern haben auch technisch was drauf, denn sie überwachen die Wasserqualität und die technischen Anlagen. Auch Sport- und Spielgeräte und die Duschen werden von ihnen gewartet. (Foto: Christina Steffani-Böringer)

Neue Preise
Der Rat der Stadt Sarstedt hat dieses Frühjahr erstmals nach mehr als 13 Jahren eine Erhöhung der Eintrittspreise im Innerstebad beschlossen. Ab dem 6. Mai gelten mit Beginn der Sommersaison folgende Preise im Innerstebad Sarstedt:
Schwimmbad: Einzelkarte 6,50 Euro (ermäßigt 3 Euro), Abendtarif für Berufstätige 3,50 Euro, 10er Karte 55,00 Euro (ermäßigt 27 Euro); Sauna Einzelkarte 16 Euro (ermäßigt 13 Euro), Abendtarif für Berufstätige 11 Euro.
Alle Preise auch auf der Homepage des Innerstebads. Auch Dauerkarten können schon beantragt werden (und gelten ab dem 6. Mai und bis voraussichtlich zum 15. September).

Öffnungszeiten im Sommer
Im Hallenbad: Mo 10-20 Uhr, Di-Sa 6-20 Uhr, So 8-20 Uhr. Letzter Einlass ist um 19.00 Uhr. Badeschluss ist um 19.30 Uhr.
In der Sauna: Mi (Damentag) 9-20 Uhr, Do bis So (gemischt) 9-20 Uhr. Letzter Einlass ist um 18.00 Uhr.

Öffnungszeiten an den Feiertagen im Mai
Das Hallenbad und die Sauna sind geöffnet, jeweils von 10.00 bis 20.00 Uhr am Do, 09.05. (Christi Himmelfahrt), So, 19.05. und Mo., 20.05. (Pfingsten).
Letzter Einlass im Hallenbad ist um 19.00 Uhr, in der Sauna um 18.00 Uhr. Badeschluss ist um 19.30 Uhr.

Alternativen
Für richtige Freiluft-Streckenschwimmer wird es schwierig. Am Giftener See hat die Stadtverwaltung gerade erst eine umfassende neue Betriebsordnung erlassen, die das Schwimmen außerhalb der eng ausgelegten Badezonen verbietet. Im Hallenbad ist nicht Freiluft. Auch in Nordstemmen bleibt das Freizeitbad dieses Jahr wegen umfangreicher Modernisierungsarbeiten geschlossen. Im Mai 2025 will man wieder öffnen.
Rettung bietet nur der Badesee in Heisede. Das Naturfreibad am Fasanengarten in Heisede mit Liegewiesen, Badestrand und Spielplatz hat seit dem 27. April wieder geöffnet, täglich von 10.30 bis 19.30 Uhr. Der Eintritt kostet 4 Euro, ermäßigt 3 Euro, Kinder unter 5 Jahre kommen kostenfrei rein. Ein gastronomisches Angebot gibt es auch, täglich bis 18.30 Uhr.

/stb