Durch das Polizeikommissariat (PK) Sarstedt wurden in der Zeit vom 22.04.2024 bis zum 08.05.2024 an vier Tagen verstärkt Kontrollen der Zweiradmobilität durchgeführt. Grundlage für die Kontrollen bildete die Verkehrsunfallstatistik Niedersachsen 2023. Im Fokus stand die Bekämpfung der Hauptunfallursachen.
Der Verkehrsunfallstatistik Niedersachsen 2023 ist zu entnehmen, dass die Anzahl der Fahrradunfälle stabil geblieben ist, wohingegen die Anzahl an Unfällen mit Pedelecs gestiegen ist. In Niedersachsen sind 71 Fahrradfahrende tödlich verunglückt, von denen 32 mit einem Pedelec fuhren. Mehr als Zweidrittel der Unfälle – mit dem Fahrrad wie auch mit dem Pedelec – sind selbst verursacht und über die Hälfte der Verunglückten trugen keinen Fahrradhelm.
Neben der Anzahl an Unfällen mit Pedelecs ist bei der Anzahl an Unfällen mit E-Scootern ein Anstieg von 25,4 % zum Vorjahr zu verzeichnen.
Die Kontrollen fanden in Zusammenarbeit mit Kräften des Einsatz- und Streifendienstes des PK Sarstedt, der Verfügungseinheit der Polizeiinspektion (PI) Hildesheim, dem Kontaktbeamten des PK Sarstedt sowie dem Verkehrssicherheitsberater der PI Hildesheim statt.
Insgesamt wurden 174 Zweiräder kontrolliert, dabei handelte es sich zu 60 % um Fahrräder, zu 20 % um Pedelecs und zu 20 % um E-Scooter. Es wurden insgesamt 57 Verkehrsordnungswidrigkeiten festgestellt und kostenpflichtig geahndet, hierzu zählen unter anderem 29 Verstöße zur Straßenbenutzung, vier Verstöße zur Benutzung des Mobiltelefons und acht Verstöße zur Personenbeförderung. Bei elf Zweirädern wurden Mängel hinsichtlich der technischen Ausrüstung festgestellt.
Bei sechs Verkehrsteilnehmern konnte festgestellt werden, dass sie ihren E-Scooter im öffentlichen Verkehrsraum nutzen, ohne dass ein gültiger Versicherungsschutz besteht.
Bei einem E-Scooter-Führenden konnte eine Drogenbeeinflussung festgestellt werden.
In acht Fällen wurde die Weiterfahrt untersagt.
Am 27.04.2024 fand zudem eine Präventionsveranstaltung auf dem Parkplatz eines Supermarktes in Nordstemmen statt. Gemeinsam mit dem ADFC Hildesheim wurde ein besonderes Augenmerk auf die Risikogruppe der jungen Erwachsenen gelegt. Am Informationsstand wurden Flyer verteilt, die auf die Gefahren im Straßenverkehr aufmerksam machen und hinsichtlich der richtigen Verhaltensweise im Straßenverkehr sensibilisieren. Zudem wurde den Interessierten das Nutzen von Virtual-Reality-Brillen ermöglicht.
Insgesamt wurden die Kontrollen der Verkehrsteilnehmenden sehr positiv und verständnisvoll aufgenommen.
Seitens der Polizei ist hervorzuheben, dass weniger als jeder sechste der kontrollierten Zweiradfahrer einen Helm trug. Es ist darauf hinzuweisen, dass ein Helm beim Verunfallen vor schweren Kopf- und Gehirnverletzungen schützt und ggf. Leben retten kann. Aus diesem Grund empfiehlt die Polizei, auch bei kurzen Strecken stets einen Helm zu tragen. /ots /boe