Von „Hottenhem“ zum Sarstedter Ortsteil – Fast 1200 Jahre schlagen Herzen in Hotteln

Bürgermeisterin Heike Brennecke mit Hottelner Urgesteinen Renate und Henning Fischer (v. li.). (Foto: Stadt Sarstedt)

Hotteln hat eine lange Geschichte. Und Tradition. In Niedersachsen gehört Hotteln sogar zu einem der ältesten Dörfer. Ortsheimatpflegerin Renate Fischer hat dies zum Anlass genommen, die Hottelner Bürgerinnen und Bürger sowie alle Interessierten und Neugierigen zu einem Nachmittag der Geschichte einzuladen, um über Nostalgisches, Vertrautes und Neues aus dem Ort zu berichten.

Fast 1200 Jahre schlagen Herzen in Hotteln von „Hottenhem“ zum Sarstedter Ortsteil. Unter diesem Motto nahm Renate Fischer die Teilnehmenden mit auf eine spannende Reise in die Geschichte von Hotteln, das im Jahre 835 unter dem Namen Hottenhem gegründet wurde. Eine Filmaufnahme von Manfred Kasten aus dem Jahr 1974 zeigt, wie das Dorf vor nunmehr 50 Jahren ausgesehen hat.

Aus dem Hildesheimer Heimatkalender 1998, Text: Carsten Scholz.

Die Themenvielfalt an dem Nachmittag war riesig. Renate Fischer berichtete über Wissenswertes aus der Schulchronik, was von Ursel Eggert aus dem Schulalltag der 60er Jahre mit lebhaften Erzählungen von damals ergänzt wurde. Auch Geschichten zur Hottelner Bockwindmühle, der Bäckerei Hantelmann, dem Stümpelhof Museum mit dem Besuch der Herzogin Viktoria Luise gehörten dazu.

Ein weiteres Highlight war der Filmmitschnitt des 1150jährigen Jubiläums im Jahre 1985, ursprünglich auf VHS von Heinz Lampe. Ganz Hotteln war im Jahr darauf auf den Beinen und hatte damals unter der Regie von Hedwig Stickhan ein besonderes und szenenreiches Theaterstück über die Gründungsgeschichte inszeniert. Von der Dramaturgie des Stückes über die Kleidung bis hin zur Bühnengestaltung wurde alles in aufwändiger Handarbeit von den Hottelnern gestaltet und geschaffen. Viele Gäste freuten sich über den Rückblick, waren sie doch teils selbst ein Teil des Theaters Stückes.

Das Interesse im Ort war gewaltig und zeigt das große Interesse für Geschichte und Tradition in Hotteln. Bis auf den letzten der 150 Plätze füllten sich die Reihen am 10. November 2024 im Dorfgemeinschaftshaus in Hotteln, um den Erzählungen zu lauschen.

Zwischendurch gab es Kaffee und Kuchen von den „Hotties“, die den Tag mit Mitgliedern aus dem Ortsrat unterstützten. Musikalisch begleitet wurde die Veranstaltung von Wilhelm Kahler, den viele noch als ehemaligen Lehrer an der Orientierungsstufe in Sarstedt kannten. Mit seinem Akkordeon animierte er die Besucherinnen und Besucher zum Mitsingen. Die Veranstaltung wurde mit einer Hotteln-Strophe – „Hotteln wird bald 1200 Jahr“ – nach der Musik von Hannes Wader („Heute hier – morgen dort“) gekrönt.

Insbesondere in Hotteln werden Traditionen sehr groß geschrieben,“ so Sarstedts Bürgermeisterin Heike Brennecke. Sie bedankte sich sehr herzlich bei Renate Fischer für den schönen Nachmittag und das ehrenamtliche Engagement. „Renate ist selber Teil der Geschichte. Seit über 50 Jahren lebt sie mit ihrer Familie in Hotteln und setzt sich seit nunmehr 31 Jahren für die Geschichte und die Bewahrung der Traditionen ein,“ ergänzte Brennecke.