Ein Baum für Sarstedt, ein Baum für den Klimaschutz

Herausforderung angenommen: Ihrer Nominierung durch Landrat Bernd Lynack folgend, pflanzte Bürgermeisterin Heike Brennecke einen Amberbaum auf dem Freibadgelände des Sarstedter Innerstebads. (Foto: Christina Steffani-Böringer)

Kennen Sie noch die essbaren „Kettenbriefe“ Hermann und Hermine? Wenn man sich entschloss, diesem System nicht nachzugeben und mitzumachen, dann hatte man meist irgendwie ein schlechtes Gewissen. Denn Kettenbriefe arbeiten mit der Androhung von Konsequenzen und sozialem Druck.

Sehr viel anders ist es bei der seit einigen Monaten viral gehenden Aktion „BaumpflanzChallenge“ auch nicht. Wobei die Konsequenzen alle betreffen, wenn die Menschheit nicht aktiv Klimaschutz betreibt und dem, was sie in der Vergangenheit der Umwelt angetan hat, etwas entgegensetzt. Es begann vermutlich irgendwo bei einer Feuerwehr im Bundesgebiet. Ziel: etwas für den Klimaschutz tun. Und ist seitdem nicht mehr zu stoppen. Inzwischen ist die Challenge (auf Deutsch: Herausforderung) auch bei Unternehmen und Kommunen angekommen. Die Idee dahinter: Wer nominiert wird, hat eine Woche Zeit, einen Baum zu pflanzen. Für mehr Grün, mehr Klima- und Artenschutz. Und eben für ein starkes Zeichen in der ganzen Region.

Und jetzt in Sarstedt. Am 28. August hat Landrat Bernd Lynack – selbst nominiert von Bürgermeister Fabian von Berg aus Schellerten – Bürgermeisterin Heike Brennecke aus Sarstedt, Volker Senftleben, Bürgermeister der Samtgemeinde Leinebergland in Gronau und Matthias Kaufmann, Geschäftsführer der kwg Hildesheim, nominiert, einen Baum zu pflanzen.

Und so eine Nominierung nimmt Heike Brennecke selbstverständlich an. Am Montag, 1. September pflanzte sie daher auf der Grünfläche des Sarstedter Freibads einen Amberbaum, per Video dokumentiert von Stadtmanagerin Andrea Satli für die Sozialen Medien. Wobei sie tatkräftige Unterstützung durch Michael Mrowka vom Bauhof der Stadt erhielt, der vor dem feierlichen Spatenschwingen durch die Bürgermeisterin bereits das Pflanzloch ausgehoben, die Erde mit weiterem Substrat angereichert und den Baum samt einem Stützpfahl ins Pflanzloch gesetzt hatte.

Eigentlich ist das ein bisschen zu früh“, sagte dazu Sarstedts Umweltbeauftragte Anne-Kathrin Maspohl. Die Pflanzzeit für Bäume komme erst noch im Oktober oder November. Doch was will man machen, wenn die Challenge doch eine sofortige Umsetzung verlangt. Mit dem Amberbaum hat die Stadt ein Gewächs ausgesucht, dass nicht nur künftig den Freibadbesuchenden angenehmen Schatten spenden kann, sondern einerseits widerstandsfähig gegen Hitze und Trockenheit ist und andererseits auch mal kurzzeitige, massive Überschwemmungen verträgt. Und im Herbst erfreut der Baum mit seiner schönen Laubfärbung. Dann ist das Freibad zwar schon längst zu, aber schon in ein paar Jahren wird der Baum, der hierzulande jährlich rund 40 Zentimeter zulegt, über die Freibadmauer „gucken“.

Möge er wachsen und gedeihen.“
Sarstedts Bürgermeisterin Heike Brennecke

Und weil ein „Kettenbrief“ nicht einfach unterbrochen werden kann, musste nun Bürgermeisterin Heike Brennecke natürlich auch selbst drei weitere Adressaten für die BaumpflanzChallenge nominieren: Nordstemmens Bürgermeisterin Nicole Dombrowski, Diekholzens Bürgermeister Matthias Bludau sowie die DLRG Sarstedt haben nun eine Woche Zeit, ihrerseits einen Baum zu pflanzen. Wobei der DLRG die Umsetzung der Challenge schon zu deren Jubiläumsfeier am 30. August im Vorgriff auf die Nominierung durch die Stadt „geschenkt“ wurde. Einen Feldahorn pflanzte der Bauhof schon am 29. August am DLRG-Heim am Giftener See.

/stb