Musische Schüler am Nachmittag Paul-Gerhardt hat die Jugend zu Gast

Sarstedt (stb). Die Atmosphäre ist ungezwungen, familiär. Das macht die Konzerte von „Paul-Gerhardt – Musisch am Abend“ so besonders. In dem freundlichen, zeitlos-modernen Kirchraum, der immer wieder durch seine überraschend gute Akustik begeistert, fand am Sonntag, dem 22.09. ein abwechslungsreiches Konzert statt, das von jungen, noch nicht so erfahrenen Musikern bestritten wurde. Trompeten-, Geigen-, Klavier- und Oboen-Schülerinnen und Schüler, dazu ein Gesangsquartett zeigten, dass die Zukunft hörenswert ist.
Auch wenn die Aufregung den einen oder anderen Ton nicht immer so kommen ließ, wie gewünscht, der Mut, sich zu präsentieren und das Lampenfieber zu überwinden, war dem zahlreichen Publikum ebenso einen herzlichen Applaus wert. Dabei zeigten die Mädchen und Jungen auf der Bühne bemerkenswert ausgereifte Fähigkeiten, viele haben sich schon erfolgreich den Jurys von „Jugend musiziert“ gestellt.
Den Auftakt machte an diesem Sonntagnachmittag die elfjährige Lisa Meynecke, die auf der Trompete eine Bourrée von Leopold Mozart spielte, am Klavier begleitet von ihrer Mutter Monika Meynecke. Die Sarstedter Pianistin war bei diesem Konzert häufig als Begleitung mit auf der Bühne. Nicht alles ist ursprünglich als Solo gedacht.
Auch nicht Händels Sonate in B-Dur, das Tim Fischer spielte. Tim wird ebenso wie alle anderen Trompetenschüler des Tages von Frank Trudwig aus Hannover unterrichtet. Beim folgenden Bach-Konzert für zwei Violinen konnte Viktoria Güllner auch die Unterstützung ihres Lehrers Hartwig Meynecke und die Begleitung am (elektronischen) Cembalo durch Monika Meynecke zählen. Mit fortschreitendem Konzert entwickelte sich dabei der Geigenton Viktorias warm und geschmeidig. Das anschließende Nocturne op. 27 von Chopin ging Marie Beyer ganz versponnen, teils dunkel und nachdenklich an. Die folgenden Etuden des Franzosen Bousquet, die Sara Merh Baksh und Jacob Hederich spielten, waren anspruchsvolle Technikübungen mit schnellen Läufen.
Ganz anders da der „Chanson de matin“ und der „Salut d´Amour“ von Edgar Elgar. Anna Böringer erfühlte mit ihrer Oboe die ganze sehnsüchtige, umgarnende Romantik der beiden Stücke, deren Klang ohrwurmartig hängen blieb.
Mit Paula Rösner (Sopran I), Vivian Möck (Sopran II), Sina Marie Becker (Alt I) und Amelie Brase (Alt II), die das Ensemble I des Hildesheimer Gymnasiums Andreanum bilden, war erstmals bei einem Schülerkonzert in Paul-Gerhardt auch ein Gesangsensemble zu Gast. Die vier Neuntklässlerinnen begannen mit einem fein arrangierten „Pater noster“ und endeten mit einem leichten, schwebenden „Fly me to the moon“. Dazwischen aber auch reichlich kokett „Dat du mein leevsten büst“.
Den Abschluss machte Ludwig Bertram, der nicht das erste Mal bei „Paul-Gerhardt- Musisch am Abend“ spielte. Er legte die zwei Sätze der anspruchsvollen Sonate von Hansen, op. 18, mit viel Kraft, aber auch weichem Ton und Gefühl an. Verdienter Applaus für alle Mitwirkenden.