Fahrradwerkstatt bietet „Hilfe zur Selbsthilfe“

Mit den ersten Sonnenstrahlen wird das Fahrrad wieder zum beliebten Fortbewegungsmittel. Will man sich dann munter auf seinen Drahtesel schwingen, folgt dem Vorsatz oft schnell die Ernüchterung. Nicht jeder Drahtesel hat die letzte Saison oder den Winter unbeschadet überstanden. Plötzlich ist der Reifen platt, das Licht funktioniert nicht oder die Bremse klemmt. Und manch einer steht dann vor der großen Frage „Wie bekomme ich mein Rad wieder fit?“ 

 

Hier konnte ein Besuch der Fahrradwerkstatt Abhilfe schaffen, in der es am 9. Mai im Jugendzentrum Klecks unter der Devise „Hilfe zur Selbsthilfe“ fachkundigen Rat und Unterstützung zur Reparatur und Instandsetzung von Fahrrädern gab. Die Idee sei nicht, dass die Leute kommen und ihre Räder abliefern, sondern dass sie von den ehrenamtlichen Helfern bei der Reparatur unterstützt werden, damit sie es das nächste Mal selbst können, erläuterte Jugendpfleger Thomas Schlüter.  Dabei verstehe man sich allerdings nicht als Konkurrenz zu Fahrradwerkstätten, betonte er. Oftmals sei es so, dass auch die Eltern nicht wüssten, wie ein Fahrrad repariert wird und dann nach einem neuen Rad für ihren Sprössling suchten, obwohl es nur einen neuen Reifen benötige. Für jüngere Kinder wurden die erforderlichen Arbeiten schon einmal von den Helfern vor Ort übernommen, die älteren oder erwachsenen Ratsuchenden mussten selbst mit Hand anlegen. Die Aktion „Fahrradwerkstatt“ fand auf Initiative des Arbeitskreises Jugend des Präventionsrates bereits zum wiederholten Mal statt und wird immer gut angenommen. Auch die ehrenamtlichen Helfer sind jedes Mal mit viel Spaß dabei. Erstmalig war in diesem Jahr auch die Sarstedter Flüchtlingshilfe an der Aktion beteiligt. Deren Mitarbeiter Barzan Youssef konnte einige der in Sarstedt lebenden syrischen Flüchtlinge zur Mitarbeit gewinnen und war selbst vor Ort, um bei Sprachproblemen zu unterstützen. „Wir wollen damit die Möglichkeit schaffen, Kontakte zu knüpfen und Barrieren zu überwinden“, erläuterte er. Die Idee schien auf fruchtbaren Boden zu fallen. Während Mahmoud Althith und Omar Alosso das Rad einer älteren Dame überprüfen, bringen an anderer Stelle Jugendliche deutscher und syrischer Herkunft gemeinsam ein Fahrrad wieder zum Fahren. „Wir haben hier Teilnehmer aller Nationalitäten, zur Not klappt die Verständigung auch mit Händen und Füßen“, freute sich Thomas Schlüter.

 

Text und Foto: Christina Neumann