REWE hat jetzt Sarstedter „Honig vom Dach“

Zwei unscheinbare Holzkisten sind Heimat tausender Bienen, die hoch oben auf dem Dach des REWE-Marktes am Moorberg Sarstedter Honig produzieren. (v.li.) Imker Simon Schulze-Musiol und Marktleiter Antonio Rizzo freut’s.

Im besten Sinne regional ist das neueste Aktionsangebot des REWE-Marktes am Moorberg: Seit Freitag, dem 16. September, ist schleuderfrisch Honig aus Sarstedter Bienenproduktion im Handel. Imker Simon Schulze-Musiol aus Kemme hat im Frühjahr zwei Bienenstöcke auf dem Flachdach des REWE-Marktes aufgestellt. Die Idee dazu hatten Verantwortliche des Supermarktes „schon vor meiner Zeit“, wie Antonio Rizzo, der seit gut einem Jahr den Markt am Moorberg leitet, erzählt.

Mit Simon Schulze-Musiol ist ein Imker mit an Bord, dessen Produkte man schon seit längerem im Sortiment des Marktes findet. Bislang, so Schulze-Musiol, sei aber der Honig von seinen Bienen vor allem im Kreis rund um Schellerten produziert worden. Nur 2021 habe man auch schon probehalber auf dem REWE-Dach Honig gewonnen. „Der wurde aber noch unter dem allgemeinen Label verkauft.“ Doch nun ist echte Sarstedter Blütenausbeute im Glas. Und das steht auch so auf dem Etikett. Im Sarstedter „REWE“-Honig dominiert, so der Fachmann, geschmacklich der Lindenhonig, denn Linden sind überall im Umkreis verfügbar.

Die Bienen fliegen rund drei Kilometer rund um ihren Bienenstock herum und suchen nach Nektar, den sie für die Honigherstellung benötigen. Nun, Mitte September, sieht man an den beiden Holzkästen auf dem Dach des REWE-Marktes aber auch viele Tiere, die an ihren Hinterbeinen gelbe Krümel in den Stock tragen: „Pollen, den brauchen sie als Eiweißquelle zur Ernährung ihrer Brut“, erklärt Schulze-Musiol. Rund 40.000 Tiere sind es pro Volk in der Hochzeit, jetzt, zum Ende des Sommers hin, vielleicht noch 20.000, schätzt der Imker. Er steigt „etwa alle zwei Wochen zu den Bienen hinauf, um die Völker zu pflegen und nach dem Rechten zu sehen.“ Vor allem die berüchtigte Varroamilbe macht immer wieder Probleme, dem gilt es durch gesunde Völker und gezielte Steuerung der Brut Einhalt zu gebieten.

Andere Bedrohungen wie Wespen, die in den Stock eindringen und Honig klauen oder Hornissen, die auch die Bienen selbst auffressen können, sind auf dem REWE-Dach weniger ein Problem. „Ein paar Wespen sind es schon immer wieder, die durch das Schlupfloch eindringen, aber das verkraftet der Stock.“ Die Versorgung mit Pollen und Nektar sei gut rund um den REWE-Markt. So gut, dass sich Schulze-Musiol und Marktleiter Rizzo noch ein paar mehr Stöcke auf dem Dach vorstellen könnten im nächsten Jahr, „wenn der Absatz gut ist…“, wie Antonio Rizzo hofft.

In der Saison 2022 haben die zwei Bienenvölker rund 30 kg Honig produziert, Berufsimker Simon Schulze-Musiol (Infos zu dessen Produkten unter www.schulzes-schaetze.de) hat ihn dann per Hand in seiner Imkerei in Kemme aus den Waben geschleudert und in sechzig 500-Gramm-Gläser abgefüllt. Diese werden nun für 6,99 Euro pro Glas am Moorberg verkauft. Regionaler geht es nicht. /stb