Kultur- und Heimatverein Nordstemmen bestaunt Sarstedter Heimatmuseum

Am Samstag, den 28. Oktober, hatte der Kultur- und Heimatverein Nordstemmen e. V. zum Besuch des Heimatmuseums in Sarstedt eingeladen. Fünfzehn Mitglieder und Interessierte trafen sich am Nordstemmer Marktplatz und fuhren in Fahrgemeinschaften nach Sarstedt. Vor dem Museum wurden die Anwesenden von Mathias Meyer, einem der Vorsitzenden der Kulturgemeinschaft Sarstedt, freundlich begrüßt. Im Empfangssaal erläuterte er die Bedeutung des Museums und gab einen kurzen Überblick über die Sarstedter Geschichte, anschließend wurden die zwei Gruppen von engagierten Museumsmitarbeitenden durch die Ausstellungsräume geführt. Auf zwei Etagen konnte dabei in die unterschiedlichsten Themenräume eingetaucht werden.

Da gab es alte Rechenmaschinen, Rechenschieber und Inflationsgeld und manch einer sagte: „Mit solch einer Maschine habe ich früher im Büro gearbeitet!“ Ein Kinderzimmer einer Frauenklinik einschließlich medizinischer Geräte war nachgebaut und wunderschöne alte Puppen und Puppenstuben konnten bestaunt werden. Besonderes Interesse fanden die Radios und Musiktruhen, die zum Teil noch aus den 1950er Jahren stammen. Das älteste Gerät war ein sogenannter Volksempfänger. An die harten Holztische und -bänke des Schulzimmers konnte sich manch einer aus seiner eigenen Schulzeit noch erinnern. Fast vergessene Geräte wurden in der alten „Schlachterküche“ erklärt: Früher war es oft üblich, ein eigenes Schwein zu haben und selbst zu schlachten, Würste zu drehen, Blut zu rühren und Fleisch haltbar zu machen. Auch die alten Nähmaschinen mit Fußantrieb konnten einige der Teilnehmenden förmlich rattern hören. „So eine hatte ich auch“, klang es durch den Raum.

Sehr umfangreich war die Ausstellung der alten Fotoapparate aus verschiedenen Epochen. Besonders die Herren konnten sich hier begeistern. Aus der Bildergalerie vergangener Bürgermeister sowie der aktuellen Bürgermeisterin waren die letzten noch persönlich bekannt.

Die bemerkenswerte Mühle Malzfeldt ist auch heute noch teilweise in Sarstedt zu bestaunen, wobei ihre Bedeutung für die Stadt früher eine viel größere war als heute. Die alte Küche, der ausziehbare Abwaschtisch, das Bunzlauer Porzellan – die Anwesenden konnten sich an all dem kaum sattsehen. Ein besonderes Schmuckstück der Ausstellung ist die alte Apotheke, die früher in der Weberstraße betrieben wurde. Nun wird sie im Museum – originalgetreu wieder aufgebaut – gezeigt. In der Nachkriegszeit fanden viele Geflüchtete in Sarstedt eine neue Heimat und etliche erhielten in den bedeutenden Voss-Werken einen neuen Arbeitsplatz. Hier wurden unter anderem Öfen (auch für Großküchen), Waschmaschinen und vieles mehr in hoher Qualität produziert. Ein Kleinod aus dieser Sammlung ist ein schön bemalter Großküchenofen als Kinderspielzeug, der für eine Nichte des Besitzers hergestellt wurde.

Der Nachmittag im Heimatmuseum war sehr kurzweilig und interessant. Der 1. Vorsitzende des Kultur- und Heimatvereins, Herr Müller, bedankte sich beim Abschied mit zwei Präsenten und auch die Besucherinnen und Besucher fütterten eine Spardose als Dankeschön. In Erinnerungen schwelgend begab man sich anschließend auf die Heimfahrt.