
Sarstedter Musiktage, das sind 10 Tage musikalisches Vollprogramm, jeden Tag neu, jeden Tag anders. Dabei spielt es keine Rolle, ob als Ein-Mann-Band ohne viel Schnickschnack aber mit viel Herzblut, oder als saalfüllendes, klanggewaltiges Instrumentalensemble. Das KLEEBLATT hat erneut geschnuppert und ein wenig Stimmung eingefangen.
Oldies but Goldies – at its best

Stefan Basler kann das. Einen Saal zum Feiern und Mitsingen bringen. Ein Mann und seine Gitarre. Mehr ist nicht nötig. Dazu Songs von Westernhagen, den Stones, „Das Kompliment“ von Sportfreunde Stiller, energiegeladen scheppernd Chuck Berrys „Johnny B. Goode“, „Stand by Me“ und ein herrliches „Save the Last Dance for Me“, das dem der Drifters aus dem Jahre 1960 in Sachen Schnulzigkeit meilenweit voraus ist. Und inbrünstiges Mitgrölen weiter Teile des Publikums bei „Marmor, Stein und Eisen bricht“. Und auch sonst sind die Zuhörenden textsicher. Kein Wunder, Stefan Basler hat Ohrwürmer im Gepäck. Massenweise. Im Saal des Stadtbad-Restaurants gibt es zwar keine Bühne, aber genügend Platz vor der Ein-Mann-Show, um tanzen zu können. Die Gelegenheit wurde beim Musiktage-Konzert am Dienstagabend gerne genutzt. /stb

Laut rumtönen zwingend erwünscht
Mal richtig laut Rabatz machen, das gilt während des Schulunterrichts als verpönt. Es sei denn, man gehört einer der zahlreichen musikalischen Gruppierungen am Gymnasium Sarstedt an. Dann sind laute Töne sogar erwünscht. Zumindest die geraden.
Der Stadtsaal platzt am Dienstagabend während des Sommerkonzerts des Gymnasiums Sarstedt aus allen Nähten, eng an eng drängen sich Familien und Neugierige, die stickige Luft ist geradezu greifbar. Wer das auf sich nimmt, muss an jenem Abend den eigenen Nachwuchs auf der Bühne stehen haben – oder schlichtweg großer Fan musikalischer Darbietungen sein. Doch die Unannehmlichkeiten werden fürstlich entlohnt, denn dass sie musikalisch einiges drauf haben, das machen die Kinder und Jugendlichen an diesem Abend unmissverständlich klar. Ob laute oder leise Töne, ob klassisch, rockig oder jazzig, ob an der Trompete, Querflöte oder Violine – das abwechslungsreiche und bunt durchmischte Programm lässt die eineinhalb Stunden quasi wie im Flug vergehen.
Den Auftakt machen die Bläserklassen 5 und 6, im Laufe des Abends folgen die „älteren“ Bläserensembles LittleWINDS und SarstedtWINDS, die Streicher der GySar Strings sowie die beeindruckend stimmgewaltige Schul-AG School of Rock. Das gemeinsame Finale aller Musizierenden zur „Ode an die Freude“ aus Beethovens 9. Sinfonie ist denn nur das Sahnehäubchen oben drauf.
Was die Auftritte alle gemein haben: Sie zeigen an nur einem Abend – quasi im Schnelldurchlauf – was mit ein wenig Übung und viel Spielfreude in kürzester Zeit erreicht werden kann. Das kann sich wirklich hören lassen! /jph
Blasmusik mal anders

Blasmusik ist nur etwas für alte Leute? Mitnichten! Klassische Stücke sowie Jazz und Pop gehören ebenso zum Repertoire des Sarstedter Blasorchesters wie Rocksongs, Musicals und aktuelle Hits. Vom Können des vielseitigen Ensembles überzeugen konnten sich Neugierige sowie treue Anhänger am Mittwochabend beim Platzkonzert vor dem Rathaus. Die Stimmung war top, das Wetter zeigte sich von seiner besten Seite – nur ein wenig mehr Publikum wäre durchaus wünschenswert gewesen. Wer nicht dabei war? Selbst schuld.
Die 9. Sarstedter Musiktage gehen noch bis einschließlich 29. Juni. Am heutigen Donnerstagabend locken neben zahlreiche Kneipenkonzerten auch das Gemeinschaftskonzert des Pop-Chors chorusA und dem Hauptorchester des Harmonika-Clubs Sarstedt. Alle Infos zu allen Konzerten unter www.sarstedter-musiktage.de. /jph