Spaß kann anstrengend sein Fasching im Klecks

Viele der Mädchen und Jungen freuen sich ihre Kostüme präsentieren zu dürfen. Das Bedürfnis Karneval zu feiern und sich zu verkleiden ist da.

Sarstedt (stb). Der Werwolf ist etwas ermattet. Er nimmt sich eine kurze Auszeit von seinem Job als DJ im großen Saal und atmet tief durch. Knapp 100 Mädchen und Jungen bevölkern am Freitagnachmittag vor Rosenmontag das Jugendzentrum KLECKS. Das kann anstrengend sein, vor allem auch für die vier Betreuerinnen und Betreuer, die diesmal im Punk-Party-Queen-, Pippi-, Katzen- oder eben Werwolf-Outfit arbeiten. Sie organisieren die Bastelangebote, die Disko und die vielen verschiedenen Spiele. Hier sind auch immer Schiedsrichterqualitäten gefragt. Cornelia Deike arbeitet neben ihrem Studium als Honorarkraft im KLECKS. Sie muss entscheiden, wer bei der „Reise nach Jerusalem“ nun einen Stuhl ergattert hat und wer nicht. Im Zweifelsfall lässt sie mit „Ching Chang Chong“ den Zufall entscheiden. Damit können die meisten Kinder leben. Wer beim Stopptanz wackelt und wer nicht, ist schon schwieriger. Da sind auch schon mal lautstarke Diskussionen möglich. Schließlich gibt es für die „Gewinner“ kleine Preise, die wollen alle gerne haben.

Die Kinder im Alter bis zu etwa 12 Jahren sind als Ninjas und Piraten, Harlekine, Fußballer, Prinzessinnen und Polizisten verkleidet. Es gibt Waldfeen und Wassermänner und mindestens fünf „Pippi Langstrumpfs“, aber nur einen Engel mit flauschigem Heiligenschein. Fünftklässlerin Chiara stützt sich als Musketier auf ihren Degen, Freundin Juliane schleicht als elegante Katze, ihr kleinerer Bruder Jonathan gefällt sich im Cowboy-Kostüm. Anouk mit ihren dunklen Haaren passt gut in ihr Scheherazade-Kleid, der fünfjährige Maximilian trägt als Indianerhäuptling einen Federkopfschmuck, der ihm fast bis zu den Füßen reicht und Grundschülerin Rojin gibt Minnie-Mouse. Die Freundinnen Paula und Alina sind nicht leicht zu unterscheiden als Cheerleader-Zwillinge im lila Tanzdress. Einige Jungs haben sich nicht verkleidet. Oder etwa doch? „Wir gehen als Schüler“, meint einer schlagfertig. Und Darth Vader ist hier heute „ganz privat“.

Am Buffet stehen Superman und Zauberer Petrosilius Zwackelmann hinreichend brav an, um sich eine der frisch gebackenen Waffeln geben zu lassen. Diese backt Renate Deike. Die Vorsitzende der AWO Sarstedt hat zusammen mit drei Mitstreiterinnen wie schon im letzten Jahr das Faschingsbuffet organisiert und dafür auch 7 kg Waffelteig mitgebracht. Außer den lecker duftenden Waffeln gibt es ausreichend Schnökerkram für jeden Geschmack, aber auch die Karottensticks auf der Gemüseplatte finden ihre Liebhaber. Nur an die Schlammbowle traut sich keiner so recht ran. Dabei besteht sie aus Vanilleeis und Orangensaft, darin schwimmen ein paar frische Früchte. Doch der Name und die hellbeige Farbe schrecken irgendwie ab.