„Im Sarstedter Freibad heißt es am 10. Juni um 6.00 Uhr wieder Bahn frei!“, das war die wohl wichtigste Aussage der Corona Presseinformation der Stadt Sarstedt am vergangenen Freitag. Betriebsleiter Detlef Kollecker informierte über zahlreiche Maßnahmen, die ergriffen wurden, um die Hygienemaßnahmen einhalten und die Vorschriften in Bezug auf die Öffnung umzusetzen zu können und somit eine größtmögliche Sicherheit der Besucher zu gewährleisten. Diese sind u.a. dass die Becken in drei Bereiche unterteilt werden, in denen sich jeweils 20 Schwimmer aufhalten können, so dass sich max. 60 Schwimmer im Becken befinden. Insgesamt können max. 400 Besucher gleichzeitig in den Genuss des Schwimmbadbesuchs kommen, damit für jeden die vorgeschriebenen 15 qm verfügbar sind. Diese werden als „Parzellen“ auf der Rasenfläche gekennzeichnet sein. An den Durchgängen zum Becken befinden sich Desinfektionsstationen. Die Schwimmhalle und damit auch die Umkleiden und Duschen bleiben geschlossen, ebenso die Rutschen. Lediglich die kalten Duschen am Durchgang zum Becken können genutzt werden, provisorische Umkleiden werden im Außenbereich verfügbar sein. Man zähle auf die Eigenverantwortung der Badegäste, dass Abstandsregeln eingehalten werden und aufeinander Rücksicht genommen wird und betont Detlef Kollecker. Das Bad sei aktuell ein reines Schwimm- und kein Freizeitbad. „Wir fangen erstmal an“, sagt er und Bürgermeisterin Heike Brennecke ergänzt, die Situation könne dann den jeweiligen Umständen angepasst werden. Personell sei man gut aufgestellt, da das Hallenpersonal zusätzlich zur Verfügung stehe und so auch Rasenkontrollen und das Zählen der Gäste im Becken umgesetzt werden können. Die Wassertemperatur wird laut Detlef Kollecker bei mindestens 21°C liegen, man versuche jedoch diese noch höher zu regeln. „Das Wasser wird warm sein!“ konstatiert Heike Brennecke und freut sich, dass es endlich wieder losgeht. Zwar startet die Saison in diesem Jahr etwas später, endet jedoch auch erst am 30.09. und es wird anschließend auch keine Schließzeit geben, ist eine weitere erfreuliche Nachricht. Ebenso bleiben die Eintrittspreise unverändert. Für den Erwerb von Dauerkarten wird auf der Homepage der Stadt ein Antragsformular zur Verfügung gestellt um Warteschlangen an der Kasse zu vermeiden.
Feuerwehr nimmt Ausbildungsbetrieb wieder auf
Auch die Feuerwehr Sarstedt freut sich, dass es am 8. Juni wieder losgeht mit der Dienst Ausbildungsbetrieb, natürlich unter Beachtung der Hygienevorschriften und immer nur in 10er Gruppen wie Stadtbrandmeister Jens Klug betonte. So sei sichergestellt, dass nicht die ganze Feuerwehr ausfalle, wenn einer an dem Virus erkranke. „Es ist gut, dass es wieder losgeht!“ sagt auch Heike Brennecke. Die Kinder- und Jugendfeuerwehren müssen sich allerdings wohl noch bis nach den Sommerferien gedulden, bis sie wieder loslegen können. „Hier sind die Hygienevorschriften einfach zu streng“, erläutert der Stadtbrandmeister.
Nur wenige Ansprachen erforderlich
Über eine trotz der Feiertage erneut erstaunlich ruhige Woche berichtete Polizeihauptkommissarin Sylke Hanke aus Sicht der Sarstedter Polizei. „Es waren nur wenige Ansprachen erforderlich und alle Betroffenen waren sehr verständig und einsichtig“, lobt sie. Trotz aller Lockerungen werde man die eingeführten Kontrollen in Bezug auf die Einhaltung der Hygienevorschriften und Abstandsregeln jedoch bis auf Weiteres fortführen. Die Chefin der Sarstedter Polizei geht davon aus, dass dieses noch lange Zeit so bleiben wird. „Wenn es so bleibt, ist es war ein anderer Dienst als zuvor, aber nicht negativ“, sagt sie. Inzwischen sei es zur Routine geworden, die Einhaltung der Vorschriften zu kontrollieren.
Routine ist es inzwischen auch für Fynn Gogol vom Sarstedter Ordnungsamt, die Ausfälle der Gewerbesteuervorauszahlungen zu registieren. Diese seien inzwischen auf rund 800.000 € angestiegen, führte er aus. Zwar würden durch die Öffnung der Spielhallen bald wieder Einnahmen über die Vergnügungssteuer generiert, diese können aber die Defizite bei weitem nicht kompensieren. Hier freut sich Bürgermeisterin Brennecke über die angekündigte Unterstützung der Kommunen seitens des Bundes. Diesbezüglich sei allerdings noch zu klären, welche Auswirkungen das auf den Sarstedter Hilfsfonds habe. Für diesen liegen der Stadt nach wie vor 11 Anträge vor, 7 von Unternehmen und 4 von Vereinen, über die im Verwaltungsausschuss entschieden werden muss.
Hochzeiten, Taufen oder Beerdigungen wieder bis 50 Personen
Weitere Lockerungen sind seitens der Landesregierung für Beginn der kommenden Woche angekündigt. Unter anderem dürfen dann bei religiösen Feiern wie Hochzeiten, Taufen oder Beerdigungen wieder 50 Personen teilnehmen, jeweils angepasst an die örtlichen Gegebenheiten. Im Sarstedter Standesamt finden beispielsweise max. 15 Personen unter Beachtung der Corona-Regeln Platz. Bars und Cafés dürfen auch ohne den Verkauf von Speisen öffnen und kulturelle Veranstaltungen im Freien mit bis zu 250 Personen werden wieder möglich sein, allerdings ausschließlich mit Sitzplätzen. Zusätzlich zu den Wochenmärkten werden auch Floh- und Buchmärkte wieder möglich und Indoor Spielplätze sowie Hallenbäder dürfen wieder öffnen. Sarstedt werde jedoch erst einmal mit dem Freibad beginnen und Erfahrungen sammeln, die Öffnung des Hallenbades sei noch „in weiter Ferne“, konstatierte Heike Brennecke diesbezüglich. Freuen werden sich sicherlich auch die Bewohner der Sarstedter Pflegeheime. Für sie wird es wieder möglich sein, die Einrichtung für Spaziergänge und Einkäufe zu verlassen. Und auch für die Kinder- und Jugendlichen gibt es gute Nachrichten. An zwei Tagen in der Woche wird das Sarstedter Jugendzentrum „Klecks“ wieder Veranstaltungen anbieten, allerdings erst einmal nur für kleine Gruppen mit max. 10 Teilnehmern, betonte Bürgermeisterin Brennecke.
Ab 15. Juni Präsenzunterricht für alle Klassen
Auch in den Schulen der Stadt geht es weiter. Inzwischen sind auch die 2. Klässler der Grundschulen sowie die 7./8. Klassen der weiterführenden Schulen in den Unterricht zurückgekehrt. Am 15. Juni sollen die Erstklässler sowie die 5./6. Klassen folgen. Damit gibt es dann für alle Schüler wieder Präsenzunterricht, wenn auch nur zeitversetzt in halben Klassen. Ausgeweitet wird auch die Betreuung in den Sarstedter Kindergärten. Aktuell werden dort die Kinder der Notbetreuung sowie die Vorschulkinder betreut. Nun ist es geplant, am Nachmittag kleinere Gruppen auch für diejenigen Kinder anzubieten, die nicht in der Notbetreuung sind. „Es tut sich viel in diesem Bereich!“ unterstich Bürgermeisterin Brennecke.
Bauarbeiten laufen reibungslos
Einen reibungslosen Verlauf der Arbeiten es auf den Sarstedter Baustellen, signalisierte Rembert Andermann aus dem Bauamt der Stadt. Die Bahnunterführung sei dem Zeitplan sogar bereits eine Woche voraus so der Bauamtsleiter. Des Weiteren gehe man auch bei den Kläranlagen inzwischen langsam wieder zum Normalbetrieb allerdings in zeitversetzten Schichten über. Am „Betrieb“ des Sarstedter Rathauses ändert sich vorerst jedoch nichts. Dieses ist ebenso wie das Bürgercenter für Publikum nach wie vor nur nach Terminabsprache geöffnet. Das habe sich laut Bürgermeisterin Heike Brennecke gut eingespielt und bewährt und vermeide Wartezeiten.
Behelfsmasken von der Stadt Sarstedt weiterhin in der Verteilung
Nach wie vor großen Anklang bei der Bevölkerung finden die Behelfsmasken der Stadt. Allein am Freitag vor Pfingsten habe man 400 Stück ausgegeben, berichtete Stadtmanagerin Andrea Satli. Eine ebenfalls sehr positive Resonanz habe es auf das Projekt „Offenes Fenster“ gegeben, schilderte Bürgermeisterin Heike Brennecke. Es habe teilweise in zwei Stunden bis zu 20 Gespräche zu diversen Themen gegeben. „Das war eine richtig tolle Idee!“ lobte sie und alle seien mit viel Spaß bei der Sache. Weitere Termine für diese Aktion sind auf der Homepage der Stadt Sarstedt zu finden.
Umfrage „Kauf lokal“ gestartet
Im Anschluss an die Sitzung brachten Stadtmanagerin Andrea Satli und der Vorsitzende des Stadtmarketing Sarstedt e.V. auf dem Wochenmarkt die Postkarten für die Umfrage im Rahmen der Werbekampagane „Kauf lokal“ in Umlauf, auf welchen die BürgerInnen ihre Gründe für einen Einkauf in Sarstedt nennen sollen. Ferner wurden noch einmal Behelfsmasken sowie Blumensamen unter dem Motto „Wir lassen Sarstedt aufblühen“ ausgegeben.
Christina Neumann