Corona-Lockerungen – Es tut sich was für Kinder und Jugendliche

JUZ Klecks

Auch in Corona-Zeiten sind die Mitarbeiter der Jugendpflege für die Kinder und Jugendlichen ansprechbar und in Aktion, wie Jessica Schablow und Thomas Schlüter auf der Corona Sitzung der Stadt Sarstedt am 12. Juni beschrieben. „Zwar haben wir die soziale Arbeit zu 100 Prozent eingestellt, sind aber über die sozialen Medien mit den Kindern und Jugendlichen in Kontakt“, erläuterte Jessica Schablow. Dabei habe man allerdings nur einen Bruchteil der Besucher des Klecks erreicht und der Redebedarf sei groß. Für die Kids sei es wichtig, auch außerhalb des eigenen Haushalts ein offenes Ohr zu finden und über Sorgen und Nöte sprechen zu können. Aus diesem Kontext sei beispielsweise das Projekt „Offenes Fenster“ entstanden. An 14 verschiedenen Stellen in der Kernstadt und den Ortsteilen stehen zu festgelegten Zeiten Ansprechpartner der Jugendpflege Sarstedt, der Stadt Sarstedt und aus dem Familienzentrum für Gespräche zur Verfügung oder haben eine Kleinigkeit gegen die Langeweile parat. „Letztens kamen einige Mädchen und fragten beispielsweise gezielt nach Malbüchern!“, erzählte die Jugendpflegerin. Aber nicht nur die Jugendlichen nähmen das Angebot an. „Wir haben viele Kontakte zu vielen unterschiedlichen Menschen und Personengruppen mit verschiedensten Themen und Fragen. Kürzlich haben wir sogar das Lesen des Stadtplans erklärt, natürlich unter Einhaltung der Abstandsregeln“, auch das gehe. Seit der Öffnung am 27. Mai habe es mehr als 130 Kontakte gegeben, freute sich Schablow. „Man muss nach wie vor den Kontakt zu den Kindern und Jugendlichen halten“, betonte auch Jugendpfleger Thomas Schlüter und berichtete mit der Mutmach-Challenge über ein weiteres Projekt der Corona-Zeit. Alle zwei Wochen stellt er den Kindern und Jugendlichen eine neue Aufgabe, die sie erfüllen können, um dem vielen Negativen dieser Zeit etwas Positives entgegenzusetzen, wie z.b. einen Regenbogen malen, Seifenblasen fotografieren oder ein Corona-Virus zu gestalten.

Nun freuen sich beide, dass es auch im Klecks wieder losgehen kann, allerdings anders als gewohnt. Maximal 10 Kinder können an den Angeboten teilnehmen, die montags und dienstags von 15.00 bis 16.30 Uhr für die Altersgruppe der 6- bis 12-jährigen und von 17.00 bis 18.30 Uhr für Jugendliche ab 13 Jahren stattfinden. Eine vorherige Anmeldung per Email an kleckssarstedt@gmx.de ist dafür zwingend erforderlich. Erst nach Erhalt der Bestätigungsmail mit weiteren erforderlichen Informationen kann das Angebot auch wahrgenommen werden. „Ein spontaner Besuch ist leider nicht möglich“, bedauern die beiden Jugendpfleger, versprechen jedoch, immer im Blick zu haben, wie man das Konzept bestmöglich anpassen könne.

Gute Neuigkeiten gab es auch für Eltern und Kinder. Das Land plane, ab dem 22. Juni den Regelbetrieb in den Kitas wieder aufzunehmen, informierte Michelle Schad. Dieses bedeute, dass von diesem Zeitpunkt an wieder der volle Betreuungsumfang möglich sein soll. Problematisch sei in diesem Zusammenhang jedoch, dass viele Betreuer einer Risikogruppe angehörten und es organisatorisch sehr aufwändig und schwierig sei, einen entsprechenden Hygieneplan zu erstellen und die Einhaltung der Abstandsregeln zu gewährleisten. Man bemühe sich jedoch um eine Lösung, für jedes Kind ein Angebot vorzuhalten. „Wir gehen in Sarstedt von 40 Prozent Betreuungsumfang auf 100 Prozent, das ist eine echte Herausforderung und noch gibt es keine entsprechende Verordnung“, führte Michelle Schad weiter aus. Man müsse dann letztendlich innerhalb von nur einer Woche alles umsetzen. Aus dem Bereich der Schulen teilte Bürgermeisterin Heike Brennecke mit, dass mit den 1. Klassen jetzt auch für die jüngsten Schüler wieder der Unterricht starte.

Über einen reibungslosen Ablauf auf den Baustellen informierte Lars Kuntze seitens des Sarstedter Bauamts. Einen kleinen Zwischenfall habe es gegeben, als ein Baustellen-LKW die Schrankenanlage beschädigt habe. Dieser konnte aber dank des Baustellenpersonals vor Ort schnell und unkompliziert behoben werden. Die aktuell teilweise relativ langen Wartezeiten an der Schranke seien nicht durch die Baustelle sondern durch die Sperrung des Bahnübergangs in Heisede bedingt, wo die Signalanlage erneuert und das Stellhäuschen demontiert werde. Dadurch laufe der Verkehr derzeit über Sarstedt. Es sei unglücklich, dass dieses zeitgleich mit der Sarstedter Baustelle laufe, räumte Kuntze ein. Dieses sei aber nicht zu ändern, da bei den Maßnahmen in Heisede wiederum eine Abhängigkeit zu Baumaßnahmen in Elze bestehe.

Aus Sicht der Polizei ist alles okay, ließ die Polizeidienststelle vermelden. Über fünf Einsätze in der vergangenen Woche berichtete Stadtbrandmeister Jens Klug. Ferner habe man den Ausbildungsdienst unter Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln wieder aufgenommen. „Die Kameraden freuen sich, dass sie wieder arbeiten können.“ Bürgermeisterin Heike Brennecke ergänzte, man habe in der vergangenen Woche mit einer neuen Drehleiter auch eine Großinvestition über 700.000 Euro für die Feuerwehr in Auftrag geben und die Chancen  ständen gut, das Fahrzeug noch in diesem Jahr in Betrieb nehmen zu können. „Das ist eine Investition in die Sicherheit der Bürger“, betonte dazu Jens Klug.

 Erfreuliche Nachrichten gab es aus dem Bereich der Finanzen. Birgit Beulen vermeldete „keinen weiteren Anstieg der Anträge auf Senkung oder Stundung der Gewerbesteuervorauszahlungen“. Weniger erfreulich sei jedoch aus Sicht des Ordnungsamtes, dass man eine gewisse Nachlässigkeit bei der Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln registriere. „Noch sind wir in der Corona-Phase und Abstand halten ist weiterhin wichtig“, appellierte sie und wies darauf hin, dass das Tragen der Behelfsmasken  auch beim Bummel über den Wochenmarkt vorgeschrieben sei und nicht nur beim Einkauf. 

Stadtmanagerin Andrea Satli berichtete, dass die Postkartenaktion mit der Umfrage „Warum kaufe ich gern in Sarstedt ein?“ gut anlaufe und auch schon einige Rückläufer eingegangen seien. Am 19. Juni von 14 bis 16 Uhr werden an einem Stand der Stadt Sarstedt in Zusammenarbeit mit dem Stadtmarketing e.V. vor dem Weinlädchen nochmals Karten sowie  Behelfsmasken ausgegeben. Auch das neue Projekt „Lokalpatrioten“ sei gut gestartet. Ein waschechtes Sarstedter Ehepaar sowie eine Mutter mit zwei Kindern wurden bereits von der Fotografin Anja Frick für neue Banner und Plakate abgelichtet. Weitere Bewerbungen lägen auch schon vor, so die Stadtmanagerin.

Seit dem 10. Juni hat auch das Sarstedter Freibad für Schwimmgäste wieder geöffnet. Die Resonanz ist jedoch bisher noch verhalten. Die Bürger sollen sich ruhig trauen, wünscht sich Bürgermeisterin Heike Brennecke. „Das Wasser ist mit 27°C wunderbar warm“, wirbt sie. Lediglich rund 50 Badegäste fanden am ersten Tag den Weg ins Bad, da sei noch viel Potenzial und alles habe sehr gut funktioniert. Das Feedback der Badegäste sei durchweg positiv gewesen.

Christina Neumann