Sarstedter Impfzentrum startet durch

Wie bereits berichtet, können sich Sarstedter Senioren und Seniorinnen, die 80 Jahre und älter sind auf Initiative von Bürgermeisterin Heike Brennecke direkt in Sarstedt impfen lassen. Früher als erwartet und mit nur sehr kurzer Vorlaufzeit wurden nun am Freitag, 12. Februar, ab 9.30 Uhr die ersten 100 Sarstedter Senioren und Seniorinnen über 80 Jahre jenseits der Pflegeeinrichtungen im mobilen Sarstedter Impfzentrum gegen das Corona-Virus geimpft.

Eine der ersten Geimpften ist die 86-jährige Lotte Lindner, die mit Ehemann und Schwiegersohn das Impfzentrum aufsuchte. Sie findet die Einrichtung des mobilen Impfzentrums in Sarstedt fantastisch. „Tadellos, schnell präzise, gut gemacht“, ist ihr begeisterter Kommentar. Und die Impfung selbst „ist doch gar nicht schlimm, nur ein kleiner Pieks“, winkt sie ab.

Bürgermeisterin Heike Brennecke zeigte sich begeistert. „Ich freue mich sehr, dass es heute losgeht“, sagt sie. „Nach wie vor ist ja der Impfstoff knapp. Erst vor drei Tagen kam der Anruf vom Landkreis Hildesheim, dass für den Start des Pilotprojektes in unserer Stadt am heutigen Freitag 100 Impfdosen zur Verfügung stehen.“ Ein großes Dankeschön richtet die Bürgermeisterin an die Kirchengemeinde St. Nicolai, die mit der Bereitstellung des Gemeindesaals die Impfaktion erst möglich machte sowie an Torsten Köhler, der beim Landkreis Hildesheim die Impfungen koordiniert. „Es ist in dieser Zeit wichtig, Zuversicht zu vermitteln“, betont dieser, und freut sich ebenfalls über den gelungenen Start des Pilotprojekts.

 

Mit 91 Jahren einer der ersten Geimpften war der Sarstedter Ehrenbürger Hermann Rappe der anschließend begeistert resümierte  „Wir Sarstedter sind gut dran. Das wurde von der Bürgermeisterin und ihren Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen bestens geregelt und gut durchgeführt, wenn man das Chaos woanders sieht. Reibungslos und unkompliziert, ganz großartig!“

Die Stadt Sarstedt ist mit ihrer mobilen Impfstation Vorreiter im Landkreis Hildesheim. „Inzwischen haben sich schon viele Kollegen bei uns und auch beim Landkreis Hildesheim gemeldet, weil sie nach unserem Vorbild auch für ihre SeniorInnnen einen solchen Service organisieren wollen. Dieses kurzfristige Projekt beschert uns viel zusätzliche Arbeit, noch bis gestern in den späten Abend wurde telefoniert, wurden E-Mails geschrieben und Unterlagen vorbereitet. Alle Beteiligten sind mit ganz tollem Engagement dabei, unser Angebot auf die Beine zu stellen. Da mir unsere Impfaktion wirklich eine Herzensangelegenheit ist, bin ich umso dankbarer, einmal mehr ein so engagiertes Team an meiner Seite zu wissen“, lobt die Bürgermeisterin.

Claudia Wallbaum, federführend für Organisation seitens der Stadt Sarstedt, zeigt sich sehr zufrieden mit den Vorbereitungen zur Impfaktion für die in Windeseile 100 der rund 900 inzwischen registrierten Impfwilligen angerufen und Termine koordiniert und vereinbart wurden. Jeder, der den Termin am Freitag annehmen konnte, bekam im Anschluss noch ein persönliches Bestätigungsschreiben von der Stadtverwaltung, in dem auch gleich der 2. Impftermin drei Wochen später notiert ist. „Die Resonanz ist durchweg positiv und die Senioren und Seniorinnen sind unglaublich dankbar, in „ihrer“ Stadt ein Impfangebot zu erhalten. Viele zeigten sich sehr erleichtert, dass wir ihnen ein „Rundum-Sorglos-Paket“ für die Impfungen anbieten. Von den insgesamt mehr als 900 Anmeldungen wurden die ersten 100 nach dem Alter ausgewählt. Wir haben mit den ältesten begonnen, die wir kurzfristig erreichen konnten. Bei Ehepartnern, die ebenfalls über 80 Jahre alt sind, haben wir einen gemeinsamen Termin organisiert“, sagt Wallbaum.

Die Logistik für den Impfstart steht bereits seit Donnerstagnachmittag. Der von der St. Nicolai Kirchengemeinde zur Verfügung gestellte Gemeindesaal wurde innerhalb kürzester Zeit in eine mobile Impfstation umgewandelt, in der das von der Stadt beim Landkreis Hildesheim eingereichte Hygienekonzept von Jens Klug, Stadtbrandmeister und Mitarbeiter der Stadt Sarstedt, umgesetzt wurde. Über einen roten Teppich geht es zur Anmeldung und von dort zunächst in eine Kabine für das Arztgespräch. Anschließend stehen drei Kabinen für die Impfungen zur Verfügung. Im Anschluss befindet sich ein Warte- sowie Ruhebereich, in dem die Geimpften die ersten Minuten nach der Impfung unter Beobachtung von Rettungssanitätern des DRK verbringen. Alles ist bestens vorbereitet. „Wichtig ist, dass auch vor Ort alle Hygienemaßnahmen und Abstandsregeln eingehalten werden. Wir haben ein Einbahnstraßensystem entwickelt mit einem separaten Ein- und Ausgang. Der Gemeindesaal der St. Nicolai Kirchengemeinde bietet uns hier ideale Voraussetzungen,“ erläutert Jens Klug dazu. Die Impfungen selbst werden von einem 4-köpfigen Team des Arbeiter-Samariter-Bundes, unter Federführung von Daniel Heinsch, koordiniert und durchgeführt, unterstützt von zwei Sanitätern des DRK, die falls erforderlich, eingreifen können. 

Insgesamt fünf Stunden waren für die Aktion am Freitag eingeplant. „Heute haben wir die Jahrgänge 1924 bis etwa 1932 und deren möglicherweise auch jüngeren Ehepartner eingeladen“, weiß Claudia Wallbaum. Wer den Termin am Freitag nicht wahrnehmen konnte oder nicht rechtzeitig erreicht wurde, steht auf einer Warteliste und wird für den nächsten Impftermin erneut kontaktiert. Bereits am Dienstag, 16. Februar, werden die nächsten 100 SeniorInnen geimpft. Diese werden in den nächsten Tagen von MitarbeiterInnen der Stadt  zwecks Terminvereinbarung kontaktiert. Die Reihenfolge wird weiterhin altersmäßig absteigend gehen, d.h. die Ältesten zuerst. 

In den nächsten Wochen werden weitere Termine stattfinden, so dass alle Sarstedter Senioren und Seniorinnen, die 80 Jahre und älter sind und das Angebot der Stadt Sarstedt annehmen möchten, schon bald vor Ort geimpft werden können. Für Fragen ist die Telefonhotline montags bis freitags jeweils von 10.00 Uhr bis 16.00 Uhr unter T. 05066 805-100 oder per E-Mail (impfen@sarstedt.de) erreichbar. / Christina Neumann