Sarstedt hilft! – Stadt mobilisiert Hilfe für die Ukraine

Ukraine Hilfe
Foto: Martin Helmers

Seit dem 24. Februar 2022 blickt die Welt fassungslos auf den Angriffskrieg des russischen Präsidenten Wladimir Putin auf die Ukraine. Vielerorts entstehen in den letzten Tagen Hilfsangebote für Menschen, die ihre Heimat hinter sich lassen mussten, wie auch für all jene, die in der Ukraine zurück geblieben sind.

„Auch die Sarstedterinnen und Sarstedter sind bewegt über die Ereignisse der letzten Tage und zeigen große Solidarität mit den Menschen in der Ukraine. Der Krieg muss umgehend gestoppt werden, dafür stehen wir auch in unserer Stadt ein“, sagt Heike Brennecke, Bürgermeisterin der Stadt Sarstedt. Um den betroffenen Menschen möglichst schnelle Hilfe zukommen zu lassen, bereitet man sich in Sarstedt gemeinsam mit Hilfsorganisationen, Wohlfahrtsverbänden und weiteren Partnern auf die erwartenden Flüchtlinge vor und schafft die dafür notwendige Infrastruktur. Erste Maßnahmen wurden am Freitag, 04.03.2022, auf einer kurzfristig ins Leben gerufenen Pressekonferenz besprochen. Am kommenden Montag, den 07. März, lädt die Stadt Sarstedt  zum Runden Tisch „Sarstedt hilft“ in den Stadtsaal, Wellweg 41, in Sarstedt ein. Hierzu sind nicht nur Personen aus Politik, Wirtschaft und Hilfsorganisationen eingeladen, sondern ganz explizit auch alle Bürgerinnen und Bürger, die helfen wollen. „Wir möchten ein Forum bieten, in dem alle zusammen kommen“, betont Heike Brennecke. „Dies ist ein Anliegen, dass viele Leute zueinander kommen lässt.“ 

Neben Geld- und Sachspenden liegt der Fokus derzeit vor allem auf Unterkunftsmöglichkeiten für geflüchtete Menschen sowie Unterstützung durch Dolmetscherinnen und Dolmetscher. Letztere hätten in den vergangenen Tagen schon ihre Hilfe angeboten, so Integrationsbeauftragte Ina Gehrmann. Doch noch ist die mögliche Flüchtlingszahl nicht abzusehen, da es innerhalb von 90 Tagen keine Meldepflicht für Geflüchtete in Deutschland gibt. „Wir befinden uns hier noch in einer frühen Phase“, so Sven Janisch, Leiter Fachbereich 2. „Das Verfahren ist rechtlich alles andere als geklärt.“ Betroffene, die auf staatliche Hilfe angewiesen sind, könnten sich jedoch jetzt schon durch die Landesaufnahmebehörde oder die örtlichen Ausländerbehörden registrieren lassen. Für alle anderen besteht auch die Möglichkeit einer freiwilligen Registrierung über das Ministerium für Inneres und Sport (MI).

Um unbürokratisch Hilfe leisten zu können, steht die Stadt Sarstedt im engen Austausch mit dem Landkreis Hildesheim. Folgende Übersicht soll aber jetzt schon einen Überblick über Angebote sowie Ansprechpartnerinnern und Ansprechpartner in Sarstedt geben.

1. Unterkünfte

Da es derzeit keine zentrale Stelle von Notunterkünften gibt und der Wohnraum in der Stadt generell knapp ist, wird um die Mithilfe der Bürgerinnen und Bürger bei der Unterbringung der geflüchteten Menschen gebeten. Wer freien Wohnraum für eventuell zu erwartende Flüchtlinge aus der Ukraine – wenn auch nur vorübergehend – zur Verfügung stellen kann, kann diese im Rathaus melden. Hier werden zunächst alle Angebote zusammengetragen und bei Bedarf entsprechende Kontakte vermittelt. 

Ansprechpartnerin Stadt Sarstedt:

Heike Laugwitz – T. 05066 805-78

E-Mail: heike.laugwitz@sarstedt.de

2. Ehrenamtliche Begleitung / Dolmetscherinnen und Dolmetscher

Zur Hilfestellung bei der Ankunft wie auch bei den praktischen Fragen des Alltags wird ehrenamtliche Unterstützung benötigt. Hierbei handelt es sich vor allem um lebensbegleitende Tätigkeiten wie der Begleitung bei Arztbesuchen, Einkäufen oder sonstigen Erledigungen. Auch Dolmetscherinnen und Dolmetscher werden gesucht, um die Verständigung in der ukrainischen Sprache sicher zu stellen.

Ansprechpartnerin Stadt Sarstedt:

Ina Gehrmann – T. 05066 805-66

E-Mail: ina.gehrmann@sarstedt.de

3. Annahmestelle für Sachspenden

Kolping-Kleiderladen/Soziales Kaufhaus, Holztorstraße 32 in Sarstedt

Unter dem Aufruf „Ukraine – Hilfe für Menschen in Not“ werden im Kolping-Kleiderladen/Sozialen Kaufhaus von montags bis freitags im Zeitraum von 10.00 Uhr bis 18.00 Uhr Sachspenden entgegengenommen. Medikamente, Erste-Hilfe-Utensilien, Hygieneartikel, Babynahrung, Campingmaterial und Dinge des täglichen Bedarfs werden dabei vorrangig benötigt. Auch für größere Mengen stellt die Stadt Sarstedt Lagerkapazitäten zur Verfügung. 

Laut einer Mitarbeiterin von Kolping können geflüchtete Menschen nach ihrer Ankunft in Sarstedt direkt im Laden kostenlos Kleidung bekommen. Auch beim Möblieren von Wohnräumen möchte man nach Möglichkeit seine Hilfe anbieten.

Darüber hinaus lädt die Kolpingfamilie Sarstedt zur traditionellen Gebrauchtkleidersammlung am Freitag, den 25. März, von 14.00 Uhr bis 17.00 Uhr ein. Benötigt werden Kleider und gute Schuhe für Kinder und Erwachsene. 

4. Geldspenden

Das „Bündnis Entwicklung Hilft“ und „Aktion Deutschland Hilft“ rufen gemeinsam zu Spenden für die vom Krieg in der Ukraine betroffenen Menschen auf:

IBAN: DE53 200 400 600 200 400 600
BIC: COBADEFFXXX
Commerzbank
Stichwort: ARD / Nothilfe Ukraine

www.spendenkonto-nothilfe.de

Die Stadtverwaltung weist darauf hin, dass auch finanzielle Spenden dringend benötigt werden, da diese zielgerichtet und flexibel eingesetzt werden können. 

5. Friedensandacht am Sonntag, den 06. März um 17.00 Uhr

Die Heilig Geist Kirchengemeinde lädt am Sonntag, den 06. März, um 17.00 Uhr zu einer
ökumenischen Friedensandacht für ein Ende der Kriegshandlungen in der Ukraine ein. Eingeladen sind alle Bürgerinnen und Bürger, die ein Zeichen setzen möchten gegen Krieg und für den Frieden, ausdrücklich auch Menschen, die ihre Wurzeln in Osteuropa haben. Die Andacht findet bei gutem Wetter auf dem Bischof-von-Ketteler-Platz statt, alternativ in der Kirche. Alle Teilnehmenden sind eingeladen, eine Kerze mitzubringen. Heilig Geist, Sarstedt, heilig-geist-sarstedt.de.

6. Benefizkonzerte zugunsten der Ukraine am 12. und 13. März

Samstag, 12. März um 17.00 Uhr, St.-Nicolai-Kirche – Musiker aus Sarstedt
und Umgebung musizieren zugunsten der Menschen in der Ukraine

Mit dabei sind aus Sarstedt: Cecilia Abu Ajamieh, Hartwig und Monika Meynecke, Iwona Tatarczyk und Tomasz Szymczak. Dazu kommt als „beruflicher Sarstedter“ Kantor Joachim Engel sowie Elena Kolesnitschenko (Hannover, geboren in Charkow, Ukraine) und die beiden Russen Uliana Zhdanova und Denis Zhdanov. 

Sonntag, 13. März um 18.00 Uhr, St. Paulus-Kirche – VocaBella singt für die
Ukraine

Anlässlich der aktuellen Situation lädt das Vokalensemble VocaBella am Sonntag, den 13. März, um 18.00 Uhr zu einem Benefizkonzert zugunsten der Ukraine in die St. Paulus-Kirche, Sarstedt Giebelstieg, ein. Die jungen Sängerinnen unter der Leitung von Anja Hinske-Schwedthelm haben sich kurzfristig dazu entschieden, anstelle des geplanten Übungswochenendes ein Konzert für diesen Zweck zu singen. Geplant ist ein etwa einstündiges Programm mit bekannten Melodien des Ensembles.
Das Konzert unterliegt der aktuellen Corona-Verordnung der 3G-Regel. Eine maximale Besuchergrenze gibt es nicht mehr und so hoffen die Sängerinnen von VocaBella auf viele Interessierte an ihrer Musik, die ihrem Aufruf zur Hilfe für die Menschen in der Ukraine nachkommen.

„Die Hilfsbereitschaft in unserer Stadt ist überwältigend. Viele Bürgerinnen und Bürger möchten den Menschen in dieser schwierigen Zeit helfen. Dafür möchte ich schon heute meinen herzlichen Dank aussprechen“, so Heike Brennecke, und ergänzt: „Ich bitte Sie, sich bei Fragen und Sorgen mit uns in Verbindung zu setzen.“ /jp