Schockanruf – Betrüger bringen Ehepaar um hohe Geldsumme

Immer wieder kommt es zu sogenannten Schockanrufen, in denen Notsituationen vorgegaukelt werden, um ahnungslose Bürgerinnen und Bürger um teils hohe Geldsummen zu bringen. Die betroffene Hildesheimer Seniorin reagierte vorbildlich - der Betrug flog auf. (Symbolbild: Pixabay)

Mit einem sogenannten Schockanruf ist es Betrügern am vergangenen Mittwoch, den 08.03.2023, erneut gelungen, ältere Menschen um ihr Geld zu bringen. Betroffen war in dem Fall ein Ehepaar aus Sarstedt.
Bisherigen Ermittlungen zufolge meldeten sich die Täter um die Mittagszeit bei den Geschädigten. Eine männliche Person gab sich gegenüber dem Senior weinend als angeblicher Sohn aus, der einen schweren Verkehrsunfall verursacht hätte. Unmittelbar darauf übernahm ein anderer Mann das Gespräch, welcher vorgab, Polizist zu sein. Dieser erklärte, dass eine Frau und deren Kind bei dem Unfall schwer verletzt wurden und ein Richter nun eine fünfstellige Kaution angeordnet habe. Die Betrüger agierten offenbar so überzeugend, dass der Geschädigte davon ausging, tatsächlich mit seinem Sohn gesprochen zu haben, der Hilfe benötige.
Im weiteren Verlauf wurde der Senior nach Hannover beordert, wo er das Geld zur Zahlstelle der Staatsanwaltschaft bringen sollte. Das Telefon sollte der Geschädigte an seine Frau weiterreichen, mit der das Gespräch fortgeführt wurde. Der Senior, mittlerweile auf dem Weg nach Hannover, wurde indes auf seinem Mobiltelefon angerufen. Durch dieses Vorgehen stellten die Betrüger sicher, dass das Ehepaar keine weiteren Telefonate führen oder annehmen konnte, bei denen der Betrug womöglich aufgeflogen wäre.
In Hannover angekommen wurde der Senior auf einen Parkplatz in der Innenstadt gelotst. Mit der Begründung, dass die Zahlstelle der Staatsanwaltschaft schon geschlossen sei, kündigte der Betrüger einen Boten an. Dieser erschien kurze Zeit später an dem Auto des Geschädigten und nahm das Geld in Empfang.
Die Seniorin wurde bei dem Telefonat zunehmend misstrauischer. Kurz nachdem der Betrüger aufgelegt hatte, rief sie bei ihrem Sohn an und erfuhr dabei, dass sich dieser zuhause befand. Anschließende Versuche den Geschädigten telefonisch zu erreichen, schlugen fehl. /ots /jpm