Gysar hat wieder Austauschschülerinnen und- schüler zu Gast

Noch ein bisschen verloren saßen die französischen Mädchen und Jungen bei ihrer offiziellen Begrüßung im Stadtsaal. In den kommenden Tagen soll sich das durch viel Interaktion mit den deutschen Gymnasiastinnen und Gymnasiasten ändern.

Französische Gäste mit warmen Worten und niedersächsischen Keksen begrüßt

Sarstedt hat seine Einwohnerzahl zurzeit nicht unerheblich vergrößert. Denn seit Montagabend, 13. März leben in Sarstedter Familien 47 französische Austauschschülerinnen und -schüler und ihre Lehrkräfte, die in den nächsten acht bis zehn Tagen deutsches Leben erfahren möchten.

Dabei sind zwei Gruppen von insgesamt 34 Jugendlichen mit ihrer Deutschlehrerin und zwei weiteren begleitenden Lehrkräften mit dem Bus aus Fleury sur Andelle sowie eine Gruppe mit 13 Jugendlichen und ihren Lehrkräften aus Aubevoye mit dem Zug gekommen. Beide Orte liegen in der Normandie.

Den letzten Austausch mit französischem Besuch hatte es 2019 gegeben, 2022 waren die ersten jungen Sarstedterinnen und Sarstedter nach den Corona-bedingten Einschränkungen wieder nach Frankreich gereist.

Am Dienstagmorgen wurden die Mädchen und Jungen im Stadtsaal von Christine Klein, Rektorin des Gymnasium Sarstedt, und Sarstedts Bürgermeisterin Heike Brennecke begrüßt. Beide radebrechten sich gutwillig durch ein paar Brocken Französisch, ließen dann aber auch gerne übersetzen, was sie den Siebt- bis Neuntklässlern zu sagen hatten.

Französischlehrer Stephan Müller, der Fachobmann Französisch und für den Schüleraustausch zuständig ist, übermittelte Kleins Wunsch, die Mädchen und Jungen mögen nicht nur „lernen, wie wir in Deutschland Schule machen“, sondern auch ein bisschen die Umgebung mit Land und Leuten kennenlernen.

Bei einer Schulführung vor der offiziellen Begrüßung hatten die französischen Schülerinnen und Schüler schon erste Dinge entdeckt, die für sie ungewohnt sind: der Bandkeller im Gysar oder die Sitzsäcke in der Bibliothek.

Auf dem Programm für die nächsten Tage stehen nun nicht nur die Teilnahme am Unterricht, sondern auch eine gemeinsame Party mit den deutschen Gastgebern und den amerikanischen Austauschschülerinnen und -schülern, die zurzeit am Sarstedter Gymnasium hospitieren. Dazu kommen Ausflüge nach Bremen, Berlin und Hildesheim sowie zwei „Projekttage“, in denen die deutschen und die französischen Jugendlichen miteinander in größeren Gruppen aber auch in kleinen Projekten interagieren sollen, sei es beim Keksebacken, Kunst, Musik, Sport oder Gesellschaftsspielen.

Christine Klein betonte ihren Dank an die involvierten Lehrkräfte in beiden Ländern, ohne deren Engagement solch ein Austausch nicht möglich wäre.

Bürgermeisterin Heike Brennecke brachte als kleines Präsent für die Kinder und ihre Lehrkräfte einen Stapel Eintrittskarten für das Innerstebad mit. Da alle wegen des möglicherweise stattfindenden Schwimmunterrichts sowieso Badekleidung dabeihaben, ist das dann vielleicht die Gelegenheit, dem nieselig-kühlen Märzwetter für ein paar fröhliche Stunden im Hallenbad zu entkommen.

Brennecke, die sich von Michael Morbach aus dem Vorstand des Partnerschaftskomitees der Stadt Sarstedt mit den französischen Gemeinden Gaillon und Val d’Hazey (vorm. Aubevoye) dolmetschen ließ, referierte aber auch ein bisschen über den Ursprung der Schüleraustausch-Idee zwischen Deutschland und Frankreich und erinnerte an den Vertrag über die deutsch-französische Zusammenarbeit, die Charles de Gaulle und Konrad Adenauer in Paris am 22. Januar 1963 unterzeichneten.

Doch die ganzen schönen Worte erreichten die Mädchen und Jungen längst nicht so, wie das, was Gabi Neumann aus dem Vorstand des Partnerschaftskomitees mitgebacht hatte. Sie verschenkte typisch Niedersächsisches: Bahlsen-Kekse. Und die fanden, knusprig, süß und schokoladig, sofort Freunde. / stb