Am letzten Novemberwochenende fand das alljährliche Kräftemessen der Norddeutschen Bundesländer im Schwimmen statt. Ausrichter war in diesem Jahr das Land Sachsen-Anhalt, nachdem im letzten Jahr der Wettbewerb in Hannover ausgetragen wurde. Da die Mannschaft aus Niedersachen dort als Sieger hervorging, war die Erwartungshaltung in diesem Jahr bei den teilnehmenden Athleten des Landesschwimmverbands Niedersachsen (LSN) entsprechend groß. Der LSN beruft auf Basis der Leistungen bei den letzten Landesmeisterschaften die Athleten, die in Dessau an den Start gehen dürfen.
Für die SG RethenSarstedt war in diesem Jahr Titus Kossler im Jahrgang 2009 männlich mit dabei. Insgesamt waren 34 Athleten aus den Jahrgängen 2007, 2008 und 2009 männlich und den Jahrgängen 2009, 2010 und 2011 weiblich für den LSN am Start. Es wurden auf der 25-Meter-Bahn in Dessau sämtliche Strecken bei den Mädchen und bei den Jungen, sowie an jedem Wettkampftag eine Staffel geschwommen. Titus konnte sich aufgrund seiner guten Leistungen bei den Landesmeisterschaften vor wenigen Wochen für die beiden Staffeln und für die Bruststrecken über 50, 100 und 200 Meter qualifizieren.
Dieser Mannschaftswettbewerb soll vor allem den Teamgedanken der Athleten stärken. Weil Schwimmen in erster Linie eine Einzelsportart ist, ist es in diesem Wettbewerb ein bisschen anders, denn alle Platzierten bekommen Punkte, die dann aufaddiert werden, sodass am Ende das Team mit den meisten Punkten zum Norddeutschen Mannschaftsmeister gekürt wird.
Bei guter Stimmung ging es am Freitag zunächst nach einem gemeinsamen Training im Hannoverschen Sportleistungszentrum (SLZ) mit dem Bus Richtung Dessau los. Dort angekommen, wurden die Zimmer in einem Hostel bezogen. Am nächsten Tag hatten die Athleten einen etwas ruhigeren Start in den Tag als bei den meisten anderen Wettkämpfen. Der Wettkampf begann erst um 14.00 Uhr, sodass alle ein wenig ausschlafen und in Ruhe frühstücken konnten.
Der Abschnitt begann dann auch gleich mit einem Highlight, nämlich der 12×50 m Lagen Mixed Staffel. Der Lärmpegel in der Halle schnellte nach oben und selbst die Teilnehmenden, die bereits geschwommen sind, feuerten ihre Kollegen lautstark an. Am Ende waren die Athleten des LSN gute 5 Sekunden schneller als die Staffel aus Brandenburg. Titus schwamm hier die 50 m Brust in sehr guten 0:31,51 Minuten und steuerte so seinen Beitrag zu den ersten 18 erkämpften Punkten bei. An diesem ersten Wettkampftag schwamm er noch die 100 m Brust in tollen 1:09,45 Minuten und belegte in seiner Altersklasse damit den 1. Platz und sicherte dem Team weitere 9 Punkte. Später schwamm er nochmals die 50 m Brust in 0:32,35 Minuten und sicherte dem Team weitere 7 Punkte als Zweitplatzierter. Nach diesem sehr anstrengenden Tag in einer sehr warmen Schwimmhalle ging es abends zurück in das Hostel.
Am Sonntag, dem zweiten Wettkampftag, war das zeitliche Programm schon deutlich straffer. Das Frühstück war bereits um 7.00 Uhr, weil der Einlass mit dem Beginn des Einschwimmens um 8.00 Uhr startete. Der Wettkampf begann für Titus allerdings erst um ca. 12.00 Uhr, weil die letzte Einzelstrecke, für die er gemeldet war, ziemlich zum Schluss des Tages dran war. Er startete auf seiner Lieblingsstrecke, den 200 m Brust, und erreichte auch hier in sehr guten 2:29,61 Minuten den 1. Platz und sicherte dem Team erneut die 9 Punkte für die Gesamtwertung. Krönender Abschluss war dann wieder eine Staffel, die 12×50 m Freistil Mixed, bei denen es bis zum Zielanschlag sehr knapp zuging. Doch auch hier waren die Athleten des LSN nicht zu schlagen. Sie gewannen unter großem Jubel die Staffel in 5:13,54 Minuten, genau 0,79 Sekunden vor den traditionell sehr starken Schwimmern aus Berlin.
Die Verkündung des Endergebnisses des 28. Nordländervergleichs in Dessau wurde von allen mit Spannung erwartet. Als bekannt wurde, das Niedersachsen seinen Titel erfolgreich verteidigen konnte, war der Jubel bei den Athleten, Trainern und Betreuern des LSN groß. Anschließend machten alle glücklich und zufrieden zahlreiche Fotos mit dem Team und dem Pokal. Müde, aber zufrieden aufgrund des erreichten Ziels, machte sich der Bus anschließend auf den Heimweg nach Hannover, wo alle Teilnehmenden wieder gesund und munter von ihren Eltern in Empfang genommen wurden. Im Jahr 2024 findet der 29. Nordländervergleich in Berlin statt.