Sarstedter Feuerwehr bekommt hauptamtlichen Gerätewart

Rückblick, Informationen und Entscheidungen standen auf der Tagesordnung der Sitzung des Ausschusses für Sport, Kultur, Heimatpflege, Feuerschutz und Sicherheit.
Einen interessanten, mit Fotoimpressionen begleiteten Rückblick präsentierte die Stadtbücherei. „Wir bieten Gutes für Körper und Geist“, beschrieb Elke Pytel-Weber die Aktivitäten der Einrichtung, die neben der Ausleihe von Büchern auch Veranstaltungen wie das Bilderbuchkino für die Jüngsten und Lesungen in den eigenen Räumlichkeiten sowie in sozialen Einrichtungen und Ausstellungen zu verschiedenen Themen umfasst.  So waren illustre Gäste wie die Autorin Jennifer Teege und Astronaut Thomas Reiter im vergangenen Jahr auf Initiative der Stadtbücherei in Sarstedt zu Gast.
Stadtbrandmeister Jens Klug verwies in seinem Bericht auf einen Anstieg der Dienststunden der Sarstedter Feuerwehren um über 50 Prozent von 22.837 in 2017 auf 35.718 in 2019. Personell sei man, mit Ausnahme von Heisede, in allen Ortsfeuerwehren gut aufgestellt und im Bereich der Jugend- (114 Mitglieder) und Kinderfeuerwehren (108 Mitglieder) der Nachwuchs derzeit gesichert. Das Sorgenkind Heisede erfülle mit 18 voll einsetzbaren Feuerwehrleuten gerade noch das Soll. Hier hoffe man kurzfristig auf weitere Aktive. Der Brandschutz im größten Sarstedter Ortsteil sei aktuell durch die Ortsfeuerwehr Sarstedt jedoch gewährleistet. Vier der 315 im vergangenen Jahr geleisteten Einsätze seien größeren Umfangs gewesen, führte Klug weiter aus. Dabei habe es sich um eine ICE-Evakuierung nach Suizid auf der Strecke, die Sturmlage im Juni, einen brennenden Trecker und einen Gefahrguteinsatz bei einem Sarstedter Unternehmen gehandelt. Positiv sei zu vermelden, dass das neue Hochwasserschutzsystem „Aquanatura“ getestet und für gut befunden worden sei und sich die neuen Fahrzeuge im Einsatz bereits bestens bewährt hätten. Problematisch stelle sich jedoch die Situation der tagsüber verfügbaren Feuerwehrleute dar, da viele der ehrenamtlichen Kameraden nicht in Sarstedt arbeiteten und daher nicht kurzfristig einsetzbar seien. Hier helfe derzeit der Bauhof aus, doch die Situation müsse in jedem Fall optimiert werden, mahnte Jens Klug und fand hier bei Bürgermeisterin Heike Brennecke ein offenes Ohr. Einen Antrag in diese Richtung hatte auch die WAS eingereicht. Zur Entlastung der ehrenamtlich tätigen Kräfte plädierte diese auf die Einrichtung einer Vollzeitstelle für einen hauptamtlichen Gerätewart, dessen Aufgabenbereich die Sicherheit der Fahrzeuge und Aggregate, sprich Wartung, Überprüfung und Reparatur sein soll. Dieser Antrag wurde im Ausschuss einstimmig angenommen. Eine entsprechende Stellenausschreibung durch die Stadt Sarstedt wird nach Zustimmung des Verwaltungsausschusses und einer möglicherweise erforderlichen Anpassung des Stellenplans im Sommer dieses Jahres erfolgen.
Ferner stimmte der Ausschuss dem Antrag der Nachfolge René Kießlichs auf Frank Wedekind als Ortsbrandmeister in Heisede zum 1. April 2020 zu.
Ein weiterer Antrag der WAS wurde auf der Sitzung kontrovers diskutiert. Dieser betraf die zur Verfügungstellung von Ersatzräumlichkeiten für den Sportfischerei-Verein Sarstedt e.V. durch die Stadt Sarstedt. Hintergrund des Antrags ist die Tatsache, dass der 450 Mitglieder starke Verein im Zuge der Sanierung der Holztorstraße seine Vereinsräume verlieren würde und daher ein neues Domizil benötigt. Der 1. Vorsitzende des Vereins, Andreas Lindemann, erläuterte die aktuelle Situation, welche sich mit Räumlichkeiten von aktuell 30 qm ohnehin schwierig gestaltet. Die Dokumentationspflichten verlangen ein umfangreiches Archiv, und um alle Geräte des Vereins unterbringen zu können, habe man bereits diverse Garagen in der Umgebung angemietet, führte er aus.
Bürgermeisterin Heike Brennecke zeigte sich etwas irritiert, dass dieser Antrag an die Stadt Sarstedt gestellt wurde und schlug vor, sich mit der KWG bezüglich Räumlichkeiten in der Ladenzeile in Giebelstieg in Verbindung zu setzen. Heidi Weise (FDP) merkte an, wenn die Stadt hier in die Bresche springe und Räumlichkeiten zur Verfügung stelle, könne dieses richtungsweisend für die gesamte Vereinslandschaft in Sarstedt sein. Auch andere Vereine könnten dann Begehrlichkeiten entwickeln und Vereinsräume einfordern, daher lehne die Gruppe SPD/FDP diesen Antrag ab. Wolfang Jäckel (CDU) merkte an „die Stadt ist kein Immobilienvermittler“, ein solches Vorgehen werde einen Rattenschwanz an Problemen mit sich bringen. Eventuell könne Stadtmanagerin Andrea Satli hier weiterhelfen, die auch das Leerstandsregister der Stadt verwalte. Detlef Goldammer (WAS) stellte unterstützt von Andreas Lindemann klar, man wolle keine kostenlosen Räumlichkeiten von der Stadt erhalten, sondern sei durchaus bereit Miete zu zahlen und auch erforderliche Renovierungsarbeiten auf eigene Kosten zu übernehmen und räumte ein, man habe den Antrag vielleicht falsch formuliert. Aufgrund dessen wurde der Wortlaut im Zuge der Sitzung auf „die Verwaltung unterstützt den Sportfischerei-Verein Sarstedt bei der Suche nach Räumlichkeiten zur Anmietung“ geändert und der Antrag vom Ausschuss angenommen. Bürgermeisterin Heike Brennecke betonte jedoch, der Sportfischerei-Verein könne daraus keine Ansprüche ableiten und man gebe keine Garantie, dass geeignete Räumlichkeiten gefunden würden. Ferner berichtete sie über den Sachstand bezüglich der Unterbringung der Musikvereine. Hier stehe eine Immobilie Ecke Wellweg/Gutenbergstraße zur Diskussion, so die Bürgermeisterin. Ein entsprechendes Konzept der Vereine solle in Kürze vorstellt werden. (cn)