Lob an Bürgerinnen und Bürger – friedliches Christi Himmelfahrt

Voll, aber nicht überfüllt, dazu mit ordnungsgemäßem Abstand zwischen den Gruppen: Am Südufer des Giftener Sees gab es am Himmelfahrtnachmittag nichts zu beanstanden.

Das christliche Fest Christi Himmelfahrt ist normalerweise heutzutage in erster Linie für viele „Vatertag“. Dann sind Männer- und zunehmend auch Frauengruppen aller Altersstufen zusammen unterwegs, gerne mit Bollerwagen und alkoholischen Getränken. Später am Tag finden sich dann allzu oft zerbrochenes Glas und andere Partyreste auf den Wegen in Feld und Flur.

2020 geht nun zumindest im Sarstedter Raum als ein Himmelfahrt der Familienausflüge und sauberen Wege in die Geschichte ein. 

Gruppenbildungen mit Angehörigen von mehr als zwei Hausständen (zu Hause, aber auch im öffentlichen Raum) sind sowieso nicht zulässig. Und auch Bollerwagen-Touren mit Freunden, Grillen und Picknick in freier Natur sowie Alkohol unterwegs waren dieses Jahr von Sarstedter Amts wegen an Christi Himmelfahrt nicht gestattet. Bei Verstößen gegen die bestehenden Corona-Regeln drohen empfindliche Bußgelder. So kann ein Verstoß gegen das Abstandsgebot mit bis zu 150 Euro Bußgeld oder die Bildung von Gruppen mit Bußgeld bis zu 400 Euro pro Person geahndet werden.

Und die Menschen haben sich daran gehalten. Nur äußerst selten sah man in der Feldmark einzelne Männer-Duos, die ihren Bollerwagen hinter sich herzogen, stattdessen viele Familien auf dem Fahrrad.

„War alles in Ordnung“, fasst Polizeihauptkommissar Frank Müller, Leiter des Einsatz- und Streifendienstes des Polizeikommissariats in Sarstedt, die Lage an Himmelfahrt in seinem Einsatzgebiet zusammen: „Die ganz normalen Sachen, wie zum Beispiel die Beschwerde eines Algermisseners über zu laute Musik in einem Nachbargarten, das gab´s, aber hinsichtlich der Corona-Vorschriften war alles bestens. Uns hat sehr gefreut, dass sich die Leute so auf die Lage eingestellt haben.“ Lediglich drei Platzverweise habe man am Giftener See aussprechen müssen: „Fahrradfahrer, die Alkohol dabei hatten. Das waren aber Leute, die nicht aus Sarstedt waren und deshalb nichts von dem Verbot wussten. Die haben sich dann aus dem Bereich entfernt.“

Fynn Gogol, stellvertretender Fachbereichsleiter des Ordnungsamts, war zusammen mit seiner Chefin Birgit Beulen sowie Bürgermeisterin Heike Brennecke „auf Streife“ rund um den Giftener See und am Boksbergwäldchen. Drei Stunden sind sie unterwegs gewesen, um gegebenenfalls zu ermahnen oder aufzuklären über die Bestimmungen. Doch es gab wenig zu tun. Gogol: „Das war alles sehr schön anzusehen, bis auf wenige Ausnahmen. Am Giftener See gab es eine Gruppe, die gegrillt hat. Dafür hatte andererseits am Boksbergwäldchen eine Gruppe geradezu vorbildlich Desinfektionsmittel dabei sowie einen Zollstock, um den Abstand festzulegen. Wenn jemand Bier dabei hatte, dann war es bei unseren Kontrollen alkoholfreies.“ Nur über das demontierte und in die Leine bei Ruthe geworfenen Straßenschild hat sich der Stadtmitarbeiter geärgert, bei einer um 100 Meter versetzten Parkbank hingegen findet er eine Entschuldigung: „Vielleicht stand die ja zu sehr in der Sonne…“ (stb).

Fynn Gogol und Birgit Beulen (2. und 3. v.li.) vom Sarstedter Ordnungsamt waren ebenso wie die Sarstedter Polizei im Gelände unterwegs, um auf die Einhaltung der Vorschriften hinzuweisen.