Corona-Pandemie – keine besonderen Vorkommnisse in Sarstedt

„Es läuft in Sarstedt“, führte Polizei-Hauptkommissarin Sylke Hanke vom Sarstedter Polizei-Revier anlässlich der Presseinformation seitens der Stadt am 20. November aus. Nach wie vor fahren täglich Polizeistreifen durch das Stadtgebiet, um zu kontrollieren, ob die Corona-Vorschriften von den Bürgern und Bürgerinnen eingehalten werden. Noch immer stelle man Verstöße beim Tragen oder besser Nicht-Tragen des Mund-Nasen-Behelfs fest, aber die Anzeigen in Bezug auf größere Zusammenkünfte seien zurückgegangen. Vermehrt schreibt die Sarstedter Polizei bei Verstößen nun auch Ordnungswidrigkeitsanzeigen, welche eine Bußgeldzahlung nach sich ziehen. „Ermahnen allein ist nicht ausreichend“, hebt die Leiterin der Polizeistation hervor. Die Stimmung in der Bevölkerung beschreibt sie als „neutral bis verständnisvoll“.
Diesen Eindruck bestätigte auch Bürgermeisterin Heike Brennecke. Birgit Beulen hakte in diesem Zusammenhang ein und erläuterte, dass die Marktbeschicker zum Auf- und Abbau der Stände keinen Mund-Nasen-Behelf tragen müssten, dieses sei nur beim Verkauf der Fall, wenn der Abstand von 1,5 m zum Kunden nicht eingehalten werden könne. Aus dem Ordnungsbereich berichtete sie über vermehrte Nachfragen in Bezug auf die Durchführung von Hochzeiten und wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass in Sarstedt aktuell maximal 16 Personen an einer standesamtlichen Trauung teilnehmen können.
Christoph Neuber hatte diverse Informationen aus dem Bereich Soziales im Gepäck. Zum Sitzungstermin befand sich in der Grundschule Kastanienhof eine Schulklasse wegen eines Verdachtsfalles im Distanzlernen, in der Grundschule Regenbogenschule ist der 4. Jahrgang wegen eines Verdachtsfalles komplett im Distanzlernen. Noch sei der Ganztagsschulbetrieb gewährleistet, so Neuber, wichtig sei jedoch in jedem Fall die Verlässlichkeit, d.h. eine Beschulung von 8 – 13 Uhr, sicherzustellen. Bei den Kindertagesstätten gebe es zwei Infektionen im St. Paulus-Kindergarten, hier befanden sich zum Zeitpunkt der Sitzung zwei Krippengruppen in Quarantäne. Neuber führte aus, dass die sich ständig wechselnden Vorschriften bezüglich der Corona-Pandemie im Rathaus viel Arbeitskraft binden, da sie zunächst einmal analysiert werden müssten, um dann gegebenenfalls die Umsetzung relevanter Punkte zu realisieren.
In Bezug auf das Innerstebad führte Neuber aus, dass die Stadt sich entschieden habe, das Wasser aus den Becken aus wirtschaftlichen Gründen abzulassen. Man recherchiere aktuell, ob die Novemberhilfe des Staates auch in Bezug auf das Bad Anwendung finden, ergänzte Kämmerin Birgit Beulen diesbezüglich.
Lars Kunze teilte seitens des Bauamts mit, dass die Dorfgemeinschafshäuser nach wie vor geschlossen seien und bestätigte ansonsten einen reibungslosen Ablauf aller Baustellen.
Offen ist laut Bürgermeisterin Brennecke noch, was zum Weihnachtsfest mit den Gottesdiensten passiert. „Die Kirchengemeinden haben einiges in Planung, aber eine Entscheidung kann nur kurzfristig entsprechend der zu Weihnachten geltenden Verordnungen getroffen werden.“ Denkbar seien beispielsweise Open-air-Gottesdienste. „Aber wir sollten keine zu großen Hoffnungen wecken, die Enttäuschung wäre dann nur noch größer“, betonte sie. Auch in Bezug auf Silvesterfeuerwerke müsse man die Entscheidungen und Vorgaben auf Landesebene abwarten und werde dann entsprechend verfahren.

Eine Anregung für die Sarstedter Unternehmen kam von Stadtmanagerin Andrea Satli. Da die Weihnachtsfeiern der Betriebe vermutlich ausfallen werden, schlug sie vor, dass die Firmen ihrem Personal Gutscheine für Sarstedter Geschäfte und Gastronomiebetriebe als Alternative zur Feier schenken sollten, um damit die lokalen Geschäfte und Restaurants zu unterstützen. „Es wäre schön, wenn sich viele Unternehmen daran beteiligen würden“, appellierte sie und wurde dabei von Heike Brennecke unterstützt, die alle dazu aufforderte, die Weihnachtseinkäufe wenn möglich vor Ort zu tätigen.
Die Corona-Zahlen in Sarstedt mit Stand vom 20. November waren 65 Infizierte, 200 Personen in häuslicher Quarantäne und 17 Verstorbene im Zusammenhang mit Corona. / Christina Neumann