Corona-Pandemie – Stadt verspricht Rundum-Sorglos-Paket

Die Verteilung der Impfeinladungen an die Sarstedter BürgerInnen, die bis zum 31. März dieses Jahres 80 Jahre alt werden sei abgeschlossen, lautete die Erfolgsmeldung von Claudia Wallbaum bei der Presseinformation zur Corona-Lage der Stadt am Freitag, den 29. Januar. Vorausgegangen war eine arbeitsreiche Woche, in der Daten sortiert, Anschreiben und Rückmeldeschein entworfen und vervielfältigt und schließlich seit Mittwoch, dem 27. Januar an 1.320 Bürger und Bürgerinnen durch Mitarbeiter der Stadt ausgetragen wurden. „Wir waren ein tolles Team und alle hochmotiviert!“, lobte Wallbaum begeistert, die bei der Aktion Unterstützung von Heike Totz aus dem Familienzentrum sowie von den drei Kassiererinnen des Innerstebades und zeitweise auch von Auszubildenden der Stadt bekam. „Sogar meine selbst 80-jährige Mutter hat in ihrem Wohngebiet die Briefe eingeworfen“, lachte sie anerkennend. Weniger als zwei Hände voll Briefe seien zurückgekommen, weil kein Name am Briefkasten war oder dieser verschlossen. Hier versuche man die Bürger nun auf anderem Weg zu erreichen. „Wer zur genannten Personengruppe gehört und noch nichts bekommen hat, soll sich bei uns melden“, forderte sie auf. Auf die Einladungen habe es bereits am Donnerstag erste Rückmeldungen gegeben und inzwischen lägen bereits knapp 100 Anmeldungen vor. Über die auch im Anschreiben genannte Hotline-Nummer 805 100 oder 805 101 stehen darüber hinaus montags bis freitags von 10.00 – 16.00 Uhr Mitarbeitende der Stadt für Fragen rund um den Ablauf zur Verfügung. Diese wird, so Claudia Wallbaum, ebenfalls bereits genutzt. Inhaltlich gehe es zumeist darum, ob sich Partner unter 80 oder aus anderen Kommunen ebenfalls in der Sarstedter Impfstation anmelden könnten. Beides ist nicht möglich. Wallbaum stellte in Aussicht, dass ein entsprechender Fragen- und Antwortkatalog demnächst auf der Homepage der Stadt sowie durch die Presse veröffentlicht werde. Seitens der BürgerInnen berichtete Wallbaum von einer durchweg positiven Resonanz „Alle finden die Aktion Klasse und sprechen ein großes Lob für unsere Bürgermeisterin aus, dass sie das in die Hand genommen hat!“ und, „Für die Menschen ist es wichtig, dass wir uns kümmern“, sagt sie.
Diesen Dank erhält Heike Brennecke mitunter auch persönlich, wie beispielsweise in Form eines Briefes von einem Mädchen, dass sich dafür bedankt, dass ihr Opa jetzt zum Impfen nirgendwo hinfahren muss.
Die Frage, wann sich die Situation so entspanne, dass es in den Impfzentrum losgehen kann, könne man heute leider noch nicht beantworten und davon hänge es auch ab, wann es in Sarstedt losgehen werde. „Alles steht und fällt derzeit mit der Verfügbarkeit des Impfstoffes. Wir bitten da um Geduld, wir melden uns, wenn es soweit ist“, versprach die Bürgermeisterin und betonte, „auch werden dann nicht alle an einem Tag geimpft werden können, das wird sich hinziehen. Aber wir werden uns um jeden einzelnen kümmern!“

Kitas und Schulen
Im Bereich der Kitas und Schulen sind derzeit keine Infektionen in der Belegschaft oder bei den Kindern zu verzeichnen. Allerdings, berichtet Claudia Wallbaum, steigt die Nachfrage für die Notbetreuung nicht nur in der Kernstadt, auch in Giften sei inzwischen eine Gruppe aktiv.
Für alle Eltern von Krippenkindern hatte Christoph Neuber eine gute Nachricht im Gepäck. Der Verwaltungsausschuss habe sich dafür ausgesprochen, die Krippengebühr ab dem Termin der Schließungsverfügung, das heißt, dem 01.11.2020 bis zur Wiederöffnung auszusetzen und zu erstatten. Der erforderliche Beschluss des Stadtrates hierzu sei nur noch reine Formsache.
Die Situation an den Grundschulen hat sich inzwischen eingespielt. An der Regenbogenschule wurden elternseitig etwa 10 Porzent der Kinder vom Präsenzunterricht abgemeldet, an der Kastanienhofschule 20 Prozent, alle anderen Grundschüler besuchen die Schule im Wechselmodel gemäß Szenario B.
Neuber informierte, dass man über das Sofortausstattungs-Programm des Landes für mobile Endgeräte an Schulen die Mittel für die Anschaffung von Tablets bekommen habe, welche Ende Februar geliefert und dann an Kinder verteilt werden sollen, die zu Hause nicht über die entsprechende Ausstattung verfügen. „Früher wäre besser gewesen, aber besser spät als gar nicht“, so Neuber.

Aus Polizeisicht
Aus Sicht der Sarstedter Polizei ist die Situation unverändert, berichtete Polizeihauptkommissar Frank Müller. Nach wie vor verzeichne man 20 bis 30 Verstöße gegen die Maskenpflicht, vor allem auf Parkplätzen von Uneinsichtigen oder vermeintlich Unwissenden. „Das lasse ich nicht mehr gelten“, betonte er ausdrücklich. Auch weiterhin werden verstärkt Corona-Streifen im Einsatz sein, um die Einhaltung der Regeln zu überprüfen und auch die normalen Streifen werden ein Auge darauf haben, kündigte Müller an. Nach wie vor werden auch Feiern und größere Zusammenkünfte bei der Sarstedter Polizei gemeldet, „Das allerdings überwiegend am Wochenende“, so Müller.

Feuerwehr
Heike Brennecke informierte über einen Personalwechsel bei der Ortsfeuerwehr Schliekum. Zum 01.02.2021 wird Ralf Heisler den bisherigen stellvertretenden Ortsbrandmeister Fritz Rohlfs ablösen. „Leider kann die übliche Zeremonie nicht stattfinden, es wird nur eine Urkundenübergabe durch den Ortsbandmeister Dr. Lars Brinkmann geben“, bedauerte sie diesbezüglich.

Zahlen
Der Corona-Inzidenzwert im Landkreis Hildesheim lag am 29. Januar bei 92,8. Für Sarstedt waren 26 Infizierte registriert, wobei nicht sicher sei, ob die Infizierten Bewohner der Wohnanlage der Lebenshilfe darin bereits enthalten sind, wie Heike Brennecke anmerkte. / Christina Neumann