FFW Laatzen: Personenrettungen und Übungseinsatz in ehemaliger KiTa

Die Einsatzübung an der ehemaligen Kindertagesstätte fand nicht unter idealen Bedingungen statt. Im strömendem Regen mussten die Feuerwehrfrauen und -männer die vier "vermissten Personen" aus dem Gebäude retten. (Foto: Gerald Senft/Stadtfeuerwehr Laatzen)

Gleich dreimal rückten die ehrenamtlichen Hilfskräfte der Laatzener Ortsfeuerwehr in den letzten Tagen zu „hilflosen Personen hinter verschlossener Tür“ aus. Am vergangenen Freitag, den 25.8., ging es zu einer Adresse in der Langen Weihe, am Dienstagnachmittag, den 29.8., gab es gleich zwei Alarme unter dem Stichwort „hilflose Person“.
Am besagten Dienstag piepten die Melder um 16.33 Uhr das erste Mal. Polizei, Rettungsdienst und Feuerwehr rückten zu einem Mehrfamilienhaus in der Straße Am Wehrbusch aus. In der 3. Etage hatte sich eine ältere Frau verletzt, sie blutete stark. Als die Feuerwehr gerade tätig werden wollte, kam eine Nachbarin und öffnete die Tür vom Laubengang aus. Der Rettungsdienst versorgte die Seniorin.
Um 17.56 Uhr ging es unter den gleichen Alarmstichworten in die Wülferoder Straße. Wieder ein Mehrfamilienhaus, nun in der 4. Etage. Hier hatte ein Mann Rückenprobleme, er konnte nicht aufstehen. Bei Eintreffen der Feuerwehr stand er dann doch an der Tür. Mit Hilfe der Feuerwehr wurde er nach unten gebracht.

Hierzu gibt die Feuerwehr einen kleinen, aber wichtigen Tipp: Bei guter Nachbarschaft und gegenseitigem Vertrauen sollte ein Schlüssel der Wohnungstür bei den Nachbarn deponiert werden. Diese können bei einem Notfall schnell helfen.

Künstlich erzeugte Rauchschwaden vernebelten die Sicht, ein Vorwärtskommen ging nur unter allergrößter Vorsicht. (Foto: Gerald Senft/Stadtfeuerwehr Laatzen)Am Mittwochabend, den 30.8., rückte die Ortsfeuerwehr mit 23 Einsatzkräften und vier Fahrzeugen gegen 19 Uhr zur Grundschule Im Langen Feld aus. Starke Rauchschwaden kamen laut Ausgangslage der Übung aus den Räumen der ehemaligen Kindertagesstätte und vier Personen galten als vermisst.
Mit Atemschutzgeräten ausgestattet betraten mehrere Trupps das Gebäude über den seitlichen Ausgang Richtung Quatschkiste.
Da eine Nebelmaschine für reichlich künstlichen Rauch sorgte, war die Sicht im Gebäude „gleich Null“, nur kriechend konnten sich die Retter vorwärts bewegen. Weitere Helfer rollten Schläuche aus und bauten eine stabile Löschwasserversorgung von einem Hydranten in der Wülferoder Straße aus auf. Somit war genügend Löschwasser vorhanden, um zwei C-Rohre für die Trupps im Innenangriff zu versorgen. Immer wieder hallten „Wasser marsch“-Rufe über den Schulhof. Von der östlichen Seite her fuhren die Retter die Drehleiter aus, von oben kontrollierten sie das Dach. Drei Kinder (dargestellt von Jugendfeuerwehrmitgliedern im Alter von 11 bis 14 Jahren sowie einem Dummy) waren schnell im Abstellraum nahe der Toilette und im Spielbereich bzw. in einem Klassenraum gefunden. Auf Tragen wurden die Statisten zum Sammelplatz getragen. Wegen des Dauerregens konnte die Jugendlichen auf der Ladefläche des Gerätewagens Platz nehmen.
Auf der Straße Im Langen Feld mussten Autofahrer die Schläuche kreuzen, über Schlauchbrücken überfuhren sie das Hindernis. Dabei mussten sie „gefühlvoll Gas geben“, damit die provisorische Überfahrt nicht wegrutschte. Weitwarnleuchten und Schilder mit der Aufschrift „Achtung Feuerwehr“ wiesen auf das Hindernis hin.
Aus gebührendem Abstand verfolgten Hausmeister Harald Lindenberg und Gruppenführer Kai Tischler das Szenario. „Alles ging sehr flott, die Vermissten wurden schnell gefunden“, lobte Tischler. Nur am Schlauchmanagement müssten die Feuerwehrleute noch arbeiten, vor dem Eingang lagen etliche Schläuche übereinander.
Die Feuerwehrfrauen und -männer waren an diesem Abend nicht zu beneiden. Bei strömendem Regen wurde die Übung durchgeführt. So gab es überhaupt keine Schaulustigen, die die Übung beobachteten. Kurz vor 20 Uhr wurde die Übung beendet.