Ein halbes Jahr lang allwöchentlich „Wasserbriefe“ fürs heimische Studium, Wochenendseminare und eine Abschlussprüfung mit Hausarbeit und Präsentation, das braucht es, wenn man beim deutschen Handelsverband für Heil- und Mineralwässer e.V. den Titel eines „Mineralwassersommelier“ erlangen will.
In Sarstedt gibt es nun seit kurzem zwei dieser Fachleute für das, was man nicht sieht, was ein gutes Wasser aber ausmacht.
Anders als bei einem Weinsommelier, der den passenden Wein zu Essen empfiehlt, kommt es aber beim Mineralwassersommelier nicht auf den Geschmack des Wassers an. Stattdessen geht es um seine „inneren Werte“, die durchaus Einfluss auf das persönliche körperliche Wohlbefinden jedes einzelnen haben können.
„Die Fortbildung hat uns viel gebracht“, begeistert sich am Moorberg trinkgut-Chef Heiko Jacob, der sich wie auch sein Mitarbeiter David Rudolf nun Mineralwassersommelier nennen darf. „Jeder ist irgendwie Zielgruppe, das ist einem sonst gar nicht so bewusst.“
Europaweit haben der Handelsverband für Heil- und Mineralwasser e.V. und seine Partner bis dato insgesamt rund 350 Mineralwassersommeliers ausgebildet, 180 davon nutzen ihre Kenntnisse in Deutschland.
Wassersommeliers finden sich bislang vor allem in der Gastronomie. Mit Jacob und Rudolf sind nun erstmals auch zwei Mineralwassersommeliers im Getränkehandel als fachkundige Berater aktiv. Und das ist gut so. Denn man mag es kaum glauben, aber man kann auch beim Wasserkauf manches falsch machen.
Heiko Jacob, der die Fortbildung auch als „Herausforderung, noch einmal was Neues zu lernen“ verstand: „Wasser ist das Lebensmittel Nummer 1, es kann ernährungsunterstützend wirken und ersetzt einen Großteil der Nahrungsergänzungsmittel.“ Anders als Leitungswasser könne Mineralwasser als Mineralstoffquelle dienen, „das ist zum Beispiel für Vegetarier und Veganer oder Sportler wichtig.“ Die „Bioverfügbarkeit“ der im Wasser gelösten Stoffe sei hoch, „das ist kein Vergleich mit Nahrungsergänzungsmitteln, die in (Brause-) Tablettenform eingenommen werden. Da scheidet man einen Großteil der Mineralstoffe wieder aus.“ In der Wasserberatung könne man zudem passgenau die Vorteile einzelner Wässer herausarbeiten. Das unterstützt Jacob in seinem trinkgut-Getränkemarkt am Moorberg mit übersichtlichen Infoblättern, die er bei einer Beratung zum „Lebensmittel Nummer 1“ gerne aushändigt. Sie informieren nicht nur über die Wirkung verschiedener Mineralien, sondern listen auch feinsäuberlich auf, welchen Mineralstoffgehalt welches der bei trinkgut erhältlichen Wässer hat. „Erste Kundenberatungen waren sehr interessant“, so Heiko Jacob. Im Gespräch fänden sich immer wieder Anhaltspunkte, welche Mineralstoffe für wen richtig und für wen eher falsch seien. „Man sollte sich anschauen, was man im Glas hat!“ So empfehle sich bei veganer Ernährung, Schwangerschaft oder Osteoporose ein calciumreiches Wasser, für Sportler ein Wasser mit einem hohen Hydrogencarbonat-Gehalt, das die Regeneration beschleunigt, aber anderen auch bei Sodbrennen und Reizmagen hilft, Magnesium ist ebenso in der Schwangerschaft wie bei Sportlern wichtig zur Vermeidung von Muskelkrämpfen, Wasser für die Ernährung von Babys muss natrium- und sulfatarm sein, Fluorid stärkt den Zahnschmelz und Sulfat beeinflusst die Verdauung. Natürlich, das betont Heiko Jacob ausdrücklich, sei bei Erkrankungen die Beratung durch einen Arzt notwendig. Wenn der aber eine besondere Ernährung empfehle, könne er als Wassersommelier das Wasser mit den richtigen Mineralien empfehlen.
Vortrag „Mineralwasser und Sport“
Am Freitag, den 22. April, um 18.00 Uhr, bietet Heiko Jacob eine spannende Infoveranstaltung an unter dem Titel „Mineralwasser und Sport.“ Im Schützenhaus der ASG referiert der Diplom-Sportwissenschaftler Carsten Dick dann zu der richtigen Mineralienversorgung für Sportler, Heiko Jacob steuert die passenden Wasserempfehlungen bei. Eine Anmeldung ist notwendig unter T. 05066-6035857 oder per Mail an jacob-sarstedt@trinkgut.de. /stb.