THW und DLRG üben gemeinsam für den Ernstfall

Sarstedt. Der Ortsverband Sarstedt des Technisches Hilfswerks (THW) und die Ortsgruppe Sarstedt der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) haben am vergangenen Samstag, dem 02. Juli, einen gemeinsamen Übungsdienst am Giftener See veranstaltet.

Ziel hierbei war es, zum einen die Fachgruppe Notversorgung und Notinstandsetzung des THW Sarstedt kennen zu lernen und gemeinsame Einsatzaufgaben zu üben und zu erarbeiten.

Wir haben seit kurzem die sogenannte Fachgruppe N bei uns neu im Ortsverband. Diese ersetzt unsere ehemalige zweite Bergungsgruppe. Hierzu möchten wir heute die gemeinsame Zusammenarbeit miteinander üben“, begrüßt THW-Gruppenführer Achim Japtok alle Kameraden am Morgen beim ersten Aufeinandertreffen im Ortsverband des THW. Anfangs stellte Japtok hierfür wesentliche Grundaufgaben des THW im Einsatzfall vor. Für die neue Fachgruppe seien durch die neue Ausstattung mit Boot und Außenbordmotor nun auch Aufgaben in Logistik und Versorgungsmaßnahmen und unter anderem auch den Transport von Personen und Gütern ohne Motorkraft vorstellbar. Hierbei sei allen Beteiligten ein gutes Miteinander wichtig. „Wir arbeiten mehr auf dem Wasser und dafür häufig mit leichterem Gerät und ihr arbeitet mehr mit schwerem Gerät und dafür mehr an Land. Jeder hat so seine Tricks und die wollen wir heute miteinander teilen und einander weitergeben“, erklärt Guido Weiskopf vom DLRG allen Teilnehmenden.

Vorher stand jedoch ein gemeinsamer Materialcheck auf dem Plan. Hierbei sollten alle Helfenden das Fahrzeug, den Aufbau und die Ausrüstung der jeweils anderen Organisation kennenlernen.

Das THW Sarstedt präsentierte stolz seinen neu erhaltenen Mehrzweckkraftwagen (MzKW). „Vor drei Wochen durfte ich den bei der Firma Freytag in Elze abholen. Da wir etwas überrascht wurden, haben wir noch nicht alle Rollcontainer erhalten, in denen wir unser Material verstauen können. Aber das wird sich auch bald ändern“, berichtete Kraftfahrer Maximilian Oblonczek. Nach einer anschließenden Rundschau um das Boot und den mitgebrachten Gerätewagen Wasserrettung der DLRG, in dem u.a. Beleuchtungsmaterial, Kettensägen, eine Drohne, Material von Strömungsrettern und ein Zelt untergebracht sind, zeigten sich die Helfenden des THW schwer beeindruckt. „Ihr seid ja auch super auf alle Möglichkeiten vorbereitet, da kann man ja gut mit Euch zusammenarbeiten und sich gegenseitig unterstützen“, staunte ein Helfer.

Gemeinsam konnte es nun an den Giftener See gehen.

Sonst leisten wir hier unseren Wasserrettungsdienst ab, wenn uns die Segler anfordern. Wir üben sonst immer im Schwimmbad, unserer Geschäftsstelle oder anderen Orten. Aber heute wollen wir genau hier mit Euch gemeinsam üben“, leitete Guido Weiskopf in die Übung am See ein.

So unterstützte man sich und brachte zunächst die Boote gemeinsam zu Wasser, um in Anschluss diese gemeinsam zu erproben und kennen zu lernen. Im Anschluss sollte vorher ausgelegtes Treibholz gesucht, an Land gebracht und geborgen werden. Achim Japtok und Guido Weiskopf hatten hierzu zuvor größere Baumstämme im See verteilt. Auf Treibholzjagd zu gehen, sei eine wichtige Aufgabe, damit ein Damm oder auch ein Sandsackwall nicht beschädigt oder zerstört werde, erklärte Weiskopf den Helfenden. Und es dauerte auch nicht lange, da wurde das erste Treibholz gesichtet. Kurze Zeit später wurde es längs des Bootes mittels Seil und Knoten befestigt und an Land gebracht.

Für das nächste Stück Treibholz benötigen wir unseren Strömungsretter. Hier ist ein Stück Holz zu nah am Ufer“, geht als Funkspruch beim Einsatzleiter der DLRG ein. Und so konnte dann auch schnell das zweite Stück Holz geborgen werden. Und auch Stück drei und vier wurden anschließend noch gefunden und konnten erfolgreich an Land gebracht werden.

Im Anschluss wurde noch einmal gemeinsam das Verhalten in Notsituationen geübt. Neben dem sogenannten Mann-über-Bord-Manöver wurden auch das richtige Beladen von Booten und das Verhalten beim Volllaufen des Bootes durch eine Welle gemeinsam erarbeitet und trainiert. Am Ende des Dienstes waren sich alle einig, dass man auch zukünftig solche Dienste gestalten und durchführen wolle. Hierbei wolle man sich aber nicht auf feste Aufgaben beschränken, sondern gerne auch über die Grenzen hinaus Fähigkeiten erwerben. Schließlich kann die Bevölkerung davon nur profitieren, wenn die Expertinnen und Experten mit geballter Power in Einsätzen wie Naturkatastrophen oder größeren Unfällen gut zusammen arbeiten.