Schon ab Februar 2023 begann das Vorstandsteam der Wanderabteilung des TSV Ingeln-Oesselse für das Jahr 2023 einen Wandertag in der Nordheide mit einem Reisebus zu planen. Nachdem endlich ein Bus während der Heideblütenzeit gefunden wurde, ging die Planung schnell voran. Das Interesse an dieser Fahrt war groß. 42 Mitglieder des TSV Ingeln Oesselse wollten dabei sein. Am Sonntag, den 20. August, war es dann endlich so weit. Superpünktlich standen Bus und Teilnehmende bereit. Die erste Pause wurde auf einem Parkplatz zwischen Sahrendorf und Undeloh eingelegt. Hier wurde in Windeseile ein rustikales, vielfältiges Frühstücksbüfett aufgebaut damit sich alle Teilnehmenden für den Wandertag gut stärken konnten.
Gut gestärkt brachte der Bus die ganze Gruppe anschießend zum „Heideort Undeloh“ und dort zum Hotel Heiderose. Hier standen schon die Pferdekutschen bereit und alle fanden schnell einen schönen Platz zum Sitzen. Für die gut gepflegten Pferde war es die erste Fahrt am Tag und sie freuten sich sichtlich darauf. Der Kutscher informierte die Wandernden über die autofreie Lüneburger Heide, die Heidschnucken, die großen Probleme mit den Wölfen, und vieles mehr. Bei den Pferden brauchte er nicht einzugreifen, denn diese kannten den Weg und entschieden allein, wie schnell sie gehen oder ob sie zwischendurch auch mal traben wollten. Rechts und links des Weges konnte man stets schöne große blühende Heideflächen bestaunen. Nach etwa 45-minütiger Fahrt kam der Museumsort Wilsede in Sicht und durch den Ort ging es zum Kutschenparkplatz. Hier stiegen alle Teilnehmenden aus und verteilten sich auf drei Gruppen. Die mit zehn Personen kleinste Gruppe besichtigte zu Fuß den Ort Wilsede und fuhr danach mit der Kutsche zurück nach Undeloh um dort im Ort spazieren zu gehen und unter anderem das Heide-Informationszentrum zu besuchen.
Die große Gruppe der Wandernden teilte sich auf die beiden verschieden langen Wanderungen von 11 km bzw. 15,7 km auf. Die Wanderstrecken führten natürlich hinauf auf den 169 m hohen, von riesigen Heideflächen umgebenen Wilseder Berg. Er ist die höchste Erhebung in der Lüneburger Heide. Die Aussicht war wunderbar, in voller Blüte stehende große Heideflächen erstreckten sich, soweit das Auge reichte. Auch am sehr bekannten Totengrund, einem ca. 30 ha großen, mit Heidelandschaft bewachsenen Talkessel wurde ein Teil des Wandertages verbracht. Hier muss man unbedingt gewesen sein, denn den tollen Panoramablick auf die große Heidelandschaft mit etlichen Wacholdersträuchern kann man vom obigen Rand des Kessels hervorragend bestaunen. Hier gibt es auch schattige Plätzchen für eine kurze Auszeit.
Der Rückweg führte auf dem besonders schönen Pastor-Bode-Weg zur Brücke über den Radenbach und auf sehr guten Wegen stets umgeben von großen blühenden Heideflächen und entlang von Bienenzäunen und den Dülmener Pferden, die erfolgreich zur Erhaltung und Pflege der Heide eingesetzt werden durch das Radebachtal nach Undeloh. Eine wunderschöne Wanderung, nur die schattigen Abschnitte hätten etwas zahlreicher sein können.
Alle Teilnehmenden des Wandertages fanden sich pünktlich zum Genießen der gemeinsamen Kaffee-Kuchen-Tafel in der Heiderose ein. Anschließend brachte der Bus die Wandergruppe nach Scharnebeck zum letzten Programmpunkt, der Besichtigung des größten Schiffshebewerks Deutschlands. Das Schiffshebewerk, ein Fahrstuhl für Schiffe, wurde 1975 geöffnet. Es soll 190 Millionen D-Mark gekostet haben, eine Hubhöhe von 38 m besitzen und Schiffe bis 11,50 m Breite und 100 m Länge befördern können. Die Führung war sehr interessant, es konnte sogar ein Schiff in Aktion bewundert werden.
Mit vielen neuen Eindrücken aus der Lüneburger Heide und Scharnebeck erreichten die teilweise müden Wandernden ohne nennenswerte Staus wieder den Heimatort. Es war ein wunderschöner Wandertag, die vielen großen Heideflächen standen in voller Blüte und die Sonne strahlte vom Himmel hinunter. Das allgemeine Fazit am Ende des Tages war daher: Die Lüneburger Heide ist immer wieder eine Reise wert.